Haben wir den Knall nicht gehört?

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Mit welcher Haltung startest du ins neue Jahr? Wirst du so weiter machen oder hast du schon überlegt, was neu und anders werden soll?

Brot statt Böller in die Luft werfen?

Das wäre doch genauso schlimm. Aber mal im ernst: Neues Jahr, neue Vorsätze:

“Wenn alles bleiben soll, wie es ist, muss sich alles ändern.”
“Der Gepard” von Giuseppe Tomasi di Lampedusa

Das ist das Motto von Queen Elisabeth II. gewesen und sie war damit sehr erfolgreich. Hätte sie die Monarchie nicht an die neuen Zeiten und veränderte Bedingungen angepasst, wäre sie sicherlich mehr in die Kritik geraten und nicht so verehrt worden. Sie war eine sehr disziplinierte Person, die sich strikt daran gehalten hat, Menschen KEINE Ratschläge zu geben, sondern einfach “nur” Fragen zu stellen.

Ich bin keine Königin und auch nicht so gut darin wie sie  – aber sie ist in dieser Hinsicht definitiv ein Vorbild für mich: zuhören und fragen.

Also mach dich heute auf eine Reihe von Fragen gefasst.

In Anbetracht der Umstände finde ich es schwierig so ganz locker weiterzumachen, wenn sogar Eckart von Hirschhausen seine Bühnenkarriere beendet, um sich mehr für seine Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ zu engagieren. Das macht er, weil er das alles nicht mehr so lustig findet: Er sieht in der Klimakrise die größte Gesundheitsbedrohung des 21. Jahrhunderts.

Und da möchte ich mich gleich anschließen.

Corona, die Krisen, der Krieg – alles furchtbar. Wir haben uns irgendwie doch schon daran gewöhnt, oder? Aber was ist denn eigentlich die größte Krise? Lenken uns die anderen Krisen vom großen Problem nicht nur ab? Die Klimakrise bedroht uns alle gleichermaßen und wir wollen es immer noch nicht wahrhaben!

Und natürlich kann ich

  • weniger Fleisch und tierisch Produkte essen, keine Milch mehrt trinken. Alle paar Monate gibt es aber doch noch mein Lieblingsgericht – Quark mit Pellkartoffeln und Leinöl – denn das darf auch sein.
  • regional und saisonal einkaufen.
  • meine Portionen so kochen, dass ich (fast) nichts mehr wegschmeißen muss.
  • mehrere Pullover anziehen und bewusst die Heizung runter drehen. Und wenn es mir doch noch kalt wird, Gymnastik machen…
  • mein Motorrad verkaufen: In der Tat habe ich das schon vor drei Jahren gemacht. (Und trauere immer noch, naja.)
  • Fahrradfahren: Das ist Bewegung, hält mich warm und fit. Das beste: Ich bin damit schneller als mit der BVG.
  • weniger Fliegen mehr Bahnfahren – steht für 2023 auf dem Plan. Mal sehen, wie ich das umsetze.
  • mehr flicken anstatt alles neu zu kaufen.

Das sind nur kleine Sachen. – Aber genau diese kleinen Handlungen tragen zu einer bewussten großen Veränderung bei!

Nach der Ursache und die richtigen Fragen stellen!

Wir diskutieren immer über Verbrennungsmotoren als wäre das noch eine Option. Wir möchten keine Windparks, die die schöne Landschaft verschandeln. Uns stören die klebrigen Klimaaktivisten und sehen in dem von ihnen verursachten Stau auf der Autobahn das Problem? Echt jetzt? Die Fleischproduktion trägt zur Abholzung des Regenwaldes bei und wir töten damit die Lunge der Erde für billiges Fleisch?

Geht`s noch?

Wir müssen endlich mal an unserer inneren Haltung arbeiten. Ja, genau das IST Yoga!

Wegducken ist nicht mehr! Erst durch eine moralisch einwandfreie innere Einstellung von viel mehr Menschen, kann eine größer Veränderungen möglich werden. Es geht nicht mehr um das Individuum, wir müssen mal anfangen im Kollektiv zu denken – auch und gerade, wenn wir keine oder nur eine sehr kleine Familie haben.

Wir müssen größer denken und über unser kleines begrenztes Selbst hinaus. Es geht nicht mehr mit “Nach mir de Sintflut”, die wird nicht kommen, aber ein überhitzter, brennender Planet wird sich der Menschheit entledigen. Wer Enkelkinder oder Kinder hat MUSS JETZT etwas tun (nicht morgen!).

Wenn du es dir vorstellen kannst, ist es auch machbar!

Irgendwie haben wir doch den Knall nicht gehört!

Ich gebe zu, Amazon macht es mir schwer, aber auch das kann ich kontrollieren. Wir sind zu verwöhnt, alles immer sofort zu bekommen. Damit ist bei mir jetzt Schluss: Nachdem ich eine kleine Ewigkeit darauf gewartet habe, das die neue Praxis fertig wird, feiere ich den frisch angeschalteten Strom wie Weihnachten und Ostern zusammen!

Und ich kann sagen, ich war geduldiger, als ich mich bisher kenne. Das ging gut und ich möchte dich einladen, das ebenfalls zur Kunstform zu erheben: Heitere Gelassenheit, Geduld und Ausdauer. Wenn du nicht weißt, wie das geht, komm mit mir auf die Matte!

Warten erhöht die Freude.

Gerade vor Weihnachten war das doch ein echtes Thema, oder?

Was ich dir heute mitgeben möchte ist, dass es um deine innere Haltung  und damit um deine Einstellung geht. Nur dort kannst du beginnen.

Und selbst, wenn es nur einmal weniger Fleisch essen ist, hast du die bewusste Entscheidung getroffen und etwas GETAN. Unsere Handlungen, nicht unsere Worte entscheiden über Ethik oder Scheiss-egal.

Eckard von Hirschhausen im Interview des Tagesspiegel vom 05.12.2022 (Ein Auszug):

Sind Sie in Panik?
Jeder, der sich länger mit diesen Themen beschäftigt, ist in Panik. Zurecht. Normalerweise versucht man, meinetwegen bei Angst vor Spinnen, die individuellen Patientinnen und Patienten therapeutisch davon zu überzeugen, dass ihre Angst unberechtigt ist. Da hilft kognitive Verhaltenstherapie. Bei der Klimakrise ist das Pathologische aber, dass wir uns kollektiv darüber viel zu wenig Sorgen machen. Wir haben mehrheitlich nicht begriffen, in welch dramatischer Situation wir uns befinden. Der Diskurs geht immer noch dahin: Klimaangst ist hysterisch, Proteste sind zu manipulativ, zu radikal.

(…)

Sie gehen also mit den Zielen der „Letzten Generation“ einher, sie unterstützen deren Aktionen aber nicht?
Ich bin unglücklich über den Begriff „Aktivist“, weil er ganz schnell nach Molotow-Cocktail klingt. Ich kann die Ungeduld und Frustration der jungen Menschen sehr gut verstehen, die sich zum Teil erwachsener verhalten als die Erwachsenen. Ich habe mit 17 Jahren in meiner Schule ein Referat über sauren Regen und den Nutzen von Tempolimit geschrieben und was haben wir heute, fast 40 Jahre später?

Einen amtierenden Verkehrsminister, der sich mit allen Kräften gegen geltende Gesetze und das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes wehrt, und ernsthaft meint, wir hätten nicht genug Schilder, Realsatire. Raserei, fehlende Abbiegeassistenten und mangelnde Rettungsgassen bei jedwedem Stau gefährden sehr viel mehr Menschenleben auf der Straße als Klebstoff.

(…)

Aber immer nur Vorwürfe machen, das erzeugt doch Renitenz.
Klar! Humor bleibt ein wichtiges Kommunikationsmittel, weil jeder von uns in Widersprüchen steckt. Ich bin ja kein Heiliger, was meinen eigenen CO-Abdruck angeht. Das ist aber nicht entscheidend. Die großen Hebel sind: die Agrarpolitik, die Verkehrswende, wie bauen und heizen wir nachhaltig, wie ernähren wir uns, ohne ein Drittel der Lebensmittel wegzuschmeißen. Wir stecken immer noch Tonnen Getreide in Tiere rein, damit aus 20 Kalorien eine wird. Der Rest ist Rülpse, Kacke, Gülle. Giftig für den Boden, das Grundwasser und die Atmosphäre.

(…)

Der Eckard hat recht.

Das finde ich eine prima Idee! Damit möchte ich dich einladen, mal über all das nachzudenken.

Hast du über etwas nachdenken oder lachen können? Vielleicht fallen dir ja auch Kuriositäten aus deinem Leben ein… Wenn du mal mit mir quatschen möchtest, buche gern einen einen kostenlosen Zoomcall mit mir. Jetzt buchen!

Annette Bauer

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