Yoga ist aus gutem Grund schweißtreibend. Der gesundheitliche Aspekt gehört zu allen Übungen, besonders aber bei der Pawanmuktasana Serie. Heute geht es im zweiten Teil um die Lösung von inneren Blockaden.
Verdauung und Feuer
Im Yoga und Ayurveda stehen Hitze, Sonne und Feuer im Vordergrund. Das bedeutet auf der körperlichen Ebene Verdauung. Über den Verdauungstrakt kommen die meisten Krankheiten in den Körper, deshalb hat man das Verdauungsfeuer Agni immer im Blick. Der zweite Teil der Pawanmuktasana Serie beschäftigt sich auf körperlicher und geistiger Ebene mit der Lösung von inneren Blockaden im ganzen Bauchraum, des Verdauungstraktes und der Geschlechtsorgane. Die Übungen gelten als fortgeschrittener als die erste Serie: Bein, Bauch und Rückenmuskulatur werden gefordert und dadurch harmonisiert. Das kann man auch an den Chakras erkennen, worum es geht: Welche Chakras stehen im Fokus? Svadhisthana und Manipura Chakra. Hier werden Themen angesprochen wie Verbindungen zu anderen und Kreativität, Selbstbewusstsein und Mut, Willen und Motivation.
Geistige Themen verdauen
Das kann man sich gut vorstellen: Man verdaut ja nicht nur körperlich, sondern auch geistige Prozesse müssen verarbeitet und ausgeschieden werden. Letztlich ist das ja genau die Kunst des Yoga, Blockaden auf allen Ebenen zu lösen. das gelingt jedoch nur, wenn man sich auf die Prozesse einlässt und nicht nur Gymnastik betreibt. Es geht eben nicht um den knackigen Hintern, sondern in welcher Weise man Yoga übt. Genauso geht es dann im Alltag darum, wie man mit sich selbst und mit seinem Umfeld umgeht. Blockaden lösen bedeutet ja nichts anderes als eine neue Klarheit und Bewusstheit zu ermöglichen. Deshalb können diese Verdauungsübungen auch geistige Klarheit und eine gesündere Ernährung bewirken. Na, ich sage mal, besser geht`s nicht!
Wann wendet man Pawanmuktasana 2 an?
Durch die Anregende Wirkung über die Beine, Bauch und Rücken, werden die Bauchorgane geknetet und gekräftigt. Es fördert die Blutzirkulation, die Verdauungssäfte und den Lymphfluss. Das ist fordern, aber in dem Sinne löst diese Serie gerade die Blockaden im Bauchraum. Tatsächlich helfen die Übungen bei Verdauungsstörungen wie Verstopfung, Gastritis, Blähungen, Appetitlosigkeit und Diabetes. Im zweiten Chakra bearbeiten die Übungen das Feld von Störungen im Fortpflanzungssystem. Sogar bei Krampfadern sollen sie hilfreich sein. Kontraindiziert sind die Übungen jedoch bei Bluthochdruck, Herzproblemen, nach Bauchoperationen und in der Schwangerschaft in den ersten drei Monaten. Je nach Problemen in der Menstruation kann frau davon profitieren oder das Gegenteil erleben. Da ist ein Abwägen gefragt, ob die Übungen helfen oder nicht. Offiziell wird davon abgeraten, nur wer hat die Bücher verfasst? Meistens Männer. Deshalb vertrete ich die Auffassung, dass frau es ausprobieren muss, wenn sie es herausfinden möchte.
Übungen der Serie II
- Beinheben (Utthanpadasana)
- Bein kreisen (Chakra Padasana)
- Radfahren (Pada Sanchalanasana)
- Beinverschluss (Supta Pawanmuktasana)
- Schaukeln- und Rollen (Jhulana Lurhakanasana)
- Bauchstreckung (Supta Udarakarshanasana)
- Wirbelsäulendrehung (Shava Udarakarshanasana)
- Bootshaltung (Naukasana)
Und wie übt man alle drei Teile der Pawanmuktasana Serie?
Harmonisch ist das Codewort! Zum einen ist es wichtig, die Übungen mit genügend Pausen in Shavasana zu zu üben. Es geht um Ruhe und Ausgleich, die Übungen sind durchaus anstrengend. Die Ruhe ist also von entscheidender Bedeutung: Vor, zwischen und nach der Übungsreihe legt man sich auf den Rücken in die Totenstellung zum Nachspüren. Zum anderen werden die Übungen mit Bewusstheit und Konzentration auf den Atem ausgeführt: Seien Sie sich während der Praxis Ihres Atems bewusst, synchronisieren Sie ihn mit den Bewegungen und gehen schrittweise voran. Die Bewegungen folgen dem Atemrhythmus, nicht andersherum. Sie sollten nicht gleich die ganze Serie abfeiern, sondern nach und nach die Übungen beherrschen lernen. Gehen Sie nur in die fortgeschrittenen Varianten, wenn Sie die Übung in der einfachen Form ausführen können. Der mentale Aspekt verschafft am Ende eine tiefe Ruhe und Gelassenheit, wenn die Ruhezeiten zwischen den Übungen konsequent eingehalten werden.
Der dritte und letzte Teil der Mini-Serie folgt in einer Woche.