Wechseljahrs-Sadhana, konkret

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Welche Asanas sind es denn nun genau, die frau in dieser wichtigen Phase ihres Lebens ausführen kann? Eigentlich bleibt alles wie vorher, nur stellt sie die Übungen anders zusammen und verschiebt den Fokus auf Entspannung, Atmung und Meditation. So einfach!

Nur auf Veränderung ist Verlass

Die Niyamas helfen in dieser Übergangszeit, sich auf sich selbst zu konzentrieren und sich selbst einen Rahmen zu geben. In dieser manchmal chaotischen Zeit geben sie der Frau klare Handlungsanweisungen. Aber auch für Frauen, die nicht diese Probleme haben, können die Niyamas Anregungen geben, wie sie sich selbst neu finden und kreativ ihr Leben gestalten kann. Die größten Probleme entstehen in dieser Phase am Festhalten von Situationen und Menschen. Doch das ganze Leben ist im Fluss und besteht aus ständigen Veränderungen. Yoga unterstütz durch die tägliche Übungspraxis mit Shauca, der Reinheit in Körper und Geist, mit Samtosha (Gelassenheit) und den drei Kriya-Yoga-Übungen, die den Königsweg des Yoga (Raja Yoga) bilden: Tapas ist innere Disziplin, um an den Übungen festzuhalten, Svadhyaya das Selbststudium und Ishvara Pranidhana das Vertrauen in etwas Höheres als man selbst.

Mein täglich Yoga gib mir heute!

Das ist kein Scherz: Yoga muss täglich geübt werden. Das bedeutet nicht, dass es immer die gleichen Asanas sein müssen. Jedoch stellt sich der Erfolg erst ein, wenn man die gleichen Übungen über einen längeren Zeitraum praktiziert. Dann kann frau sich einer anderen Gruppe von Asanas widmen. Das gilt ebenso für Pranayama und Meditation. Eine mögliche Herangehensweise an die Meditation ist neben der Yoga Sadhana auch das MBSR-Achtsamkeitstraining. Die Körperübungen stehen aber im Vordergrund, so lange bis der Körper den Geist nicht mehr durch Schmerzen und Müdigkeit ablenkt. Wie sieht denn nun konkret eine Übungspraxis für die Wechseljahre aus?

Wechseljahrs-Sadhana, konkret

Praktische Übungen auf körperlicher Ebene bilden den Anfang. Denn wenn der Körper nicht mitmacht, sollte man auch keine anspruchsvollen und raffinierten Techniken ausprobieren. Beginnen kann man je nach Tagesform mit Kapalabhati, das macht wach und reinigt Körper, Geist und Sinne. Bei Kopfschmerzen, Bluthochdruck und Schilddrüsenüberfunktion lässt man Kapalabhati weg oder übt es nur sehr sanft. Brustöffner wie Schulterbrücke (Dwipada Pitham), Kamel (Ustrasana) und Drehungen wie Marichyasana halten die Wirbelsäule beweglich, fördern eine gute Haltung und freien Atem. Vorbeugen wie Paschimottanasana unterstützen Apana-Vayu und Agni, das Verdauungsfeuer, und harmonisieren den Unterleib. Für den Beckenboden arbeitet frau mit Mulabhanda und um Frust abzubauen mit der Löwen-Haltung (Simhasana). Mit der Wechselatmung beendet sie die Sadhana und kann damit währende des Tages ihre Nerven beruhigen.

Lebensführung

Mit einer täglichen Yogapraxis ist es natürlich nicht getan. Überdenken Sie Ihre gesamte Lebensführung, Ihre Ernährungsgewohnheiten und Ihren Umgang. Achten Sie auf Ruhe und Entspannung, gehen Sie öfter mal spazieren oder in die Sauna oder treffen sich mit Freundinnen, die Ihnen gut tun. Sortieren Sie aus, was jetzt nicht mehr in Ihr Leben passt und lernen Sie, loszulassen. Klar, die Gewohnheit macht es einem nicht leicht. Aber nutzen Sie diese Phase um neue Projekte in Angriff zu nehmen, sich neu zu definieren. Wenn Sie es nicht tun, übernimmt das die Umwelt für Sie und stopft Sie in irgendeine Schublade, wie nachzulesen in der “Mutprobe“. Unsere Mitfrauen sind davon nicht ausgenommen, leider!

Annette Bauer

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