Jeder kann Yoga machen, immer und überall. Aber halt, da gibt es immer die Anfragen von Kursteilnehmern, ob sie nicht zu alt und unbeweglich sind. Ihnen kann geholfen werden: Man muss Yoga immer an die Umstände anpassen. „Yoga für Späteinsteiger“ von Willem Wittstamm ist ein guter Beweis dafür.
Ist Yoga für jeden geeignet?
Ich sage es mal auf Spanisch: Depende – es kommt darauf an. Wenn man das eigene Befinden, also Alter, Vorgeschichte und Kondition, berücksichtigt, gehört man schon zu den fortgeschrittenen Yogis. Man übernimmt Verantwortung für das eigene Befinden. Bezieht man noch die Tageszeit, den Ort und die Jahreszeit in die Überlegungen mit ein, gelangt man hoffentlich zu einer angemessenen Praxis. Das bedeutet, Kinder und Jugendliche würden eher kraftvolle üben. Ältere Menschen üben hingegen Yoga nur auf dem Stuhl. Oder doch nicht? Oft ist das so, an einem warmen Frühlingstag kann ein fitter Rentner, der schon länger Yoga praktiziert, durchaus mehr machen. Hauptsache er hat Spass dabei und die Yoga-Praxis trägt zu größerem Wohlbefinden bei.
Was ist das Ziel der Übungspraxis?
Doch als letzte Überlegung gehört noch dazu: Was ist das Ziel der Übungspraxis? Kinder müssen sich austoben, eine ältere Mitbürgerin möchte vielleicht ihre Bänder und Gelenke geschmeidig halten. Oder über Atemübung und Mediation die innere Welt genießen. Dabei kann man auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen, Atemwegserkrankungen wie Asthma lindern und das Allgemeinbefinden deutlich verbessern, wie Studien nahelegen. Entsprechend passt sie ihre Praxis an. Wenn Sie das bereits alles so machen, lautet Ihr zweiter Vorname Samadhi, richtig?
Yoga für Späteinsteiger: Gelassen und frei
Für ältere Menschen kann das also Yoga auf dem Stuhl bedeuten. Das darf auch richtig Spass machen, wie man in „Yoga für Späteinsteiger“ von Willem Wittstamm sehen kann: Natürlich sind viele Übungen im Sitzen, da wird die Stuhllehne schon mal zur Balance-Hilfe beim Krieger 3. Das ist durchaus herausfordernd und eine gute Übung zur Verbesserung der Koordinationsfähigkeit. Das Buch hilft Menschen, die sich nicht in den Schneidersitz brezeln können oder möchten, über anderen Übungen ebenfalls Yoga üben zu können. Mit sechs Übungsfolgen kann man die Aufrichtung und Beweglichkeit der Wirbelsäule fördern und mit den Atemübungen zur Vergrößerung des Lungenvolumens beitragen. Es gibt einen Sonnengruß auf dem Stuhl, jedoch ist Yoga hilfreich als Strategie zur Bewältigung des ständigen Wandels und somit die Quintessenz von Yoga schlechthin. Den täglichen Herausforderungen kann man sich so auch als Yoga-Späteinsteiger stellen, erlangt Gelassenheit und Freiheit.