Bei Stress, zu viel Sommerhitze oder weil man im Leben auch mal sanfte Erfahrungen machen möchte, kann man mit Yin Yoga neue Erkenntnisse gewinnen. Das erste Buch von Stefanie Arend kann ein guter Einstieg ins Thema sein.
Weniger ist mehr
Auch wenn man regelmäßig Sport und Yoga betreibt, wird man über die Jahrzehnte steifer und entwickelt das eine oder andere Zipperlein. Yin Yoga versucht genau wie Restorative Yoga die Muskeln und Bänder passiv zu dehnen. Dabei werden alle Strukturen in verschiedenen Positionen über Minuten entspannt. Der Anfänger bleibt etwa drei Minuten in der Haltung, später können die Asanas bis zu zehn Minuten gehalten werden. Dabei liegt oder sitzt man ganz entspannt, arbeitet mit dem Körper, nicht gegen die Widerstände. Diese besonders tiefe Entspannung wirkt sich auch auf den Geist aus: Nach einer Yin-Yoga-Stunde taucht man wie aus einem Meer der Ruhe daraus hervor: Weniger ist eben mehr!
„Sanftes Yin Yoga“ von Stefanie Arend
Paul Grilley kam eigentlich aus dem Yang Yoga, suchte aber nach mehr Beweglichkeit. Diese fand er bei dem Kampfsportler Paul Zink und verband dieses Yin Yoga mit der Meridiantheorie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), mit Anatomie und der Lehre des Dao Yoga. Das nannte er dann Yin Yoga, das die Yang-orientierten, eher sportlichen Stile ergänzt. Im Yoga geht es immer eher um Verbindung als Abgrenzung, also ist Yin Yoga eine würdige Ergänzung zu dem, was wir schon machen. Im Buch gibt es zu jedem Meridian eine mögliche Sequenz – das finde ich ganz spannend!
Der sanfte Weg zur inneren Mitte
Buch „Yin Yoga – Der sanfte Weg zur inneren Mitte“ erklärt deshalb auch, was Chi, Yin und Yang, die Meridian-Verläufe, die Zang- und die Fu-Organe sind und schafft die Verbindung zu Yoga und Anatomie. In diesem Kapitel geht es darum, dass jeder Mensch einzigartig ist und deshalb Übungen aus Büchern auf die eigene Anatomie angepasst werden müssen. Für mich ein sehr gutes Argument, weiterhin Kurse zu besuchen und nicht nach DVD oder Buch zu üben. Im Gegensatz zu anderen, mehr Yang-orientierten Stilen, möchte man mit Yin Yoga nicht nur die Muskeln, sondern das Fasziengewebe erreichen. Faszien speichern Informationen, Schmerzen, Traumata, Fehlhaltungen und sie anzusprechen, trägt zu einem längerfristigen Wohlbefinden bei und ist eine gute Ergänzung zur wöchentlichen Power-Yoga-Stunde.
Stefanie Arend
Stefanie Arend unterrichtet und bildet in Yin Yoga aus und schreibt immer mal wieder Bücher über sanftes Yoga. Nach einigen anderen Yoga-Richtungen hat sie die Yin-Yoga-Ausbildungen bei Paul und Suzee Grilley gemacht und ist dabei hängen geblieben. Manchmal muss man verschiedene Wege ausprobieren, um zu finden, womit man selbst in Resonanz gehen kann. Das ist bei ihr eben Yin Yoga. Seit 2007 hat sie ein eigenes Yogastudio und bietet seit 2012 selbst Yin-Yoga-Ausbildungen an. Das Buch „Yin Yoga – Der sanfte Weg zur inneren Mitte“ von 2011 war ihr erstes Buch.
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