Zwei neue Bücher von Beata Korioth „Goodbye Stress!“ und Ulrich Ott „Gesund durch Atmen“ damit, wie man durch Atmen Stress entgegenwirken kann.
Halte die Welt an!
Die zentrale Idee im Buch „Goodbye Stress!“ steht schon im Untertitel: Halte die Welt an, atme und finde zurück in deine Kraft. Ihrer Auffassung nach ist Stress eigentlich Angst. Wenn wir hinter den Stress blicken, finden wir meist Ängste. Es sind Gefühle, die wieder gespürt werden sollen. Dann kann man sie auflösen. Sie stellt es als eine Herausforderung dar, sich ihnen zu stellen, wie einen Bungee-Sprung. Aber das ist nicht jedem möglich. Außerdem ist Stress nicht gleich Angst. Stress ist eine Überforderung, Angst ist eine reale oder vorgestellte Bedrohung. So einfach ist es dann doch nicht. Beata Korioth ist Atem- und Bewusstseinstrainerin. Ihr Ansatz berücksichtigt neueste wissenschaftliche Forschungsergebnisse. Dabei sollte man die psychische Komponente und die innere Haltung berücksichtigen.
Goodbye Stress durch Atmen
Die Autorin gibt eine Vielzahl von Tipps und bringt verschiedene Ansätze zusammen: Was ist Stress? Auf welchen Ebenen setzt er an. Sie nennt Gedanken, Emotionen und den Körper. Eine wertvolle Idee ist sicherlich, den Atem einzusetzen, um ein Werkzeug für schwierige Situationen parat zu haben. Das ist Yoga pur. Das neuronale Zittern finde ich ebenfalls einen interessanten Ansatz. Das kennt man vielleicht von Tieren und Kindern, wenn sie eine bedrohliche Situation „abschütteln“ wollen. Oder wenn wir uns ekeln, schüttelt es uns. Der Körper baut intuitiv Stress ab, statt ihn im Körper zu halten. Dazu benötigt man genügend Abstand, um zu erkennen, wann der Stress festsitzt. Dazu schlägt sie verteilt im Buch „Mind-Shifts“ vor. Ein interessantes Buch, mit vielen Geschichten und Anregungen.
Gesund durch Atmen
Ulrich Ott hat schon „Yoga für Skeptiker“ und „Meditation für Skeptiker“ verfasst. Mit Janika Epe erklärt er nun die Heilkraft der bewussten Yoga-Atmung im Buch „Gesund durch Atmen“. Wie auch in „Goodbye Stress!“ wird der Atmen als perfekte Stressprophylaxe vorgestellt. Er geht dabei sehr nüchtern an die Sache heran. Die beiden Autoren haben in einer wissenschaftlichen Studie die Wirkung der vorgestellten Übungen erprobt. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass sie das persönliche Wohlbefinden steigern können. Sie führen es auf die Lenkung, Vertiefung und Verlangsamung des Atems zurück, die zu einer Beruhigung des Nervensystems beitragen sollen. Der Geist kann sich durch den yogischen Atem und die Wechselatmung stabilisieren, zentrieren und entspannen. Hab ich das nicht schon immer gesagt?
8-Wochen-Programm mit Pranayama
Mit dem Programm im Buch „Gesund durch Atmen“ übt man zwei Monate lang nach einer Anleitung. Die Kernübungen sind Atemtechniken aus dem Pranayama. Sie werden medizinisch und leicht nachvollziehbar erklärt. Danach kann sich jeder die passenden Übungen selbst zusammenstellen. Wichtig: Dranbleiben! Zur Unterstützung gibt es auf einer Internetseite Trainingspläne, Audio- und Video-Anleitungen. Eine runde Sache also, das Buch ist wieder sehr gelungen.
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