Was ist Führung und was ist weibliche Führung? Sie ist in diesen Zeiten so wichtig – leider fehlt es den Frauen in männerdominierten Führungsebenen oft am Vernetzen, Verbinden und gemeinsam in die Umsetzung kommen. Ein Blick nach innen kann Halt geben.
Was heißt eigentlich führen?
Es ist immer gut, auf dem Schiff eine*n Kapitän*in zu haben. Doch die im Rumpf des Schiffes siehst du nicht das gleiche wie im Ausguck oder „Steuermann“. Das Ziel der Reise muss den Matros*innen genauso plausibel erklärt werden, ihre Abläufe und Handgriffe. Beim Bötchen klingt das logisch. Wenn du annimmst, dass Unternehmen wie Schiffe, Dampfer und Boote sind, wird klar, dass sie auch Führung benötigen. Gutes Führen bedeutet, vernetzen, verbinden und gemeinsam in die Umsetzung kommen.
Dann gibt es noch den Unterschied zwischen managen und führen. Wir benötigen natürlich beides: Gemanagt werden Prozesse und Abläufe, geführt werden die Menschen. Leider wird das immer noch verwechselt.
Wo in deinem Leben managst du nur und wo würdest du gern mehr in die Führung gehen? Schreib mir gern eine Mail oder hinterlasse einen Kommentar auf meiner Seite.
Innere Haltung & Aufgaben von Führung
Führen heißt nicht, ich sage, wo es lang geht und du musst mitmachen. Gute Führung hat eine Vision und begeistert andere. Damit meine ich nicht Propaganda für Anfänger, sondern echte, nachhaltige und wertschätzende Visionen im Dienste aller. Dann folgen dir auch andere.
Grundsätzlich ist die Führungsebene für Ziele und Visionen zuständig. Das kann ein Unternehmen oder eine Familie sein. Menschen, die führen, suchen nach kreativen Möglichkeiten, und vermitteln Werte und Ziele so, dass der Rest mitziehen kann. Die Führungskraft braucht dazu selbst eine klare innere Haltung und Ausrichtung, denn sie muss schließlich wissen, wo die Reise hingeht. Das ist wichtig für die Firmen- und Familienkultur und ihre innere Haltung fließt eben auch in die Vision, Werte und Ziel des Unternehmens ein.
Dazu braucht Führungskraft eine gelingende Kommunikation. Wenn du die Mitarbeiter*innen nicht abholst, wo sie sind, sondern Wörter benutze, die sie nicht verstehen, hast du verloren. Vorbilder + gute Kommunikation = Kooperation. Leider oft nicht so leicht!
Eine gute Führung lässt ihre Mitarbeiter glänzen: Sind die Mitarbeiter erfolgreich, strahlt das auf das ganze Unternehmen zurück und Firmenkultur wird gelebt – und bedeutet für die Mitarbeiter*innen keine Anstrengung. Genauso gelingt das in einer Familie auch. Das fördert den Zusammenhalt (Kohäsion).
Walk your talk und jeder ist anders
Und dann ist da noch die Vorbildfunktion: Walk your talk heißt, selbst das zu leben, was du predigst. Wenn du als Vorsitzender einer Non-Profit-Organisation im Privatleben einen Lamborghini fährst, wirkt das nicht stimmig. Dann ist es besonders wichtig, plausibel zu erklären, wie das mit dem Rest zusammenpasst.
Lebst du, was du von anderen verlangst?
Und selbst wenn das so ist, kommt nun zum Tragen, WIE du andere glänzen lassen kannst. Bringen sie nicht deine Fähigkeiten und deinen Charakter mit, müssen sie es auch nicht so machen wie du es haben willst. Eine gute Führungskraft fördert die guten Eigenschaften und beharrt nicht darauf, dass jede*r so sein muss wie sie selbst. Sie sieht, welche Kunst das Teammitglied mitbringt und lässt sie diese einsetzen.
Was ist ein Manager?
Manager sind Umsetzer und regeln alle Aufgaben: Was wird alles an Material und Ausbildung benötigt, wie stellen wir das an, wer muss dazu noch an Board geholt werden? In erster Linie geht es um Planung und Organisation, Entscheidung treffen und delegieren. Dann müssen sie Information beschaffen und koordinieren die Abläufe. Dazu gehören auch die Bewertung von Mitarbeiter*innen und Ablauf- und Ergebniskontrollen.
Manager, die alles selbst erledigen, managen nur sich selbst.
Sie ebnen den Weg, beseitigen Mängel und versetzen ihr Team in die Lage, das zu erreichen, was gefordert ist. Und das Management sorgt für die Bereitstellung der Ressourcen, die die Führung einsetzen kann, um den Kurs zu halten und neue Routen zu finden. Es unterstützt also die Führung genauso wie die einzelnen Mitarbeiter*innen, damit sie ihr Können und ihr Handwerk erfolgreich ausführen.
Vernetzen, verbinden, gemeinsam in die Umsetzung kommen
Es wird behauptet, Männer seien zielorientierter, Frauen „mehr so fürs Soziale“. Ich denke, es gibt unter beiden beide Qualitäten und beides sind wichtig. Umso mehr in agilen und digitalen Zeiten, wenn alles beweglicher wird und schneller geht. Gerade online muss verstärkt auf soziale Kompetenz gesetzt werde, um wirklich alle mitzunehmen.
Für weibliche Führungskräfte ist es wichtig, sich mit anderen zu verbinden und zu vernetzen, um für sich selbst gut zu sorgen. Das ist oft deshalb nötig, weil es in der Firma oder in der Familie niemanden mit den gleichen Aufgaben gibt. Im Austausch entwickeln sich gemeinsam Energien, von denen frau zehren kann. Es ist ein Akt der Selbstfürsorge, dass frau sich in einer Gemeinschaft aufgehobener fühl als einsame Jägerin. Auch wenn dir diese archaischen Bilder nicht zusagen, spür doch mal, ob da nicht etwas Wahres dran ist!
Ich bin der Meinung, Frauen tauschen sich aus, um effektiver zu wirtschaften: Jemand ist den Weg schon gegangen? Dann kann ich das Wissen abrufen und muss nicht das Rad neu erfinden!
Weibliche Führungsqualitäten: (Selbst)Fürsorge
Die meisten Frauen bräuchten sie nicht zu entwickeln: Weibliche Führung und Verantwortung ist angeboren, wird nur leider direkt aberzogen. Das ist nicht gut, denn dadurch bekommen Männer mehr aufgebürdet. Aber sie müssten nicht für uns sorgen! Wir Frauen können für uns selbst sorgen – oder es wieder lernen.
Das weiß ich, weil sie für andere ganz wunderbar sorgen können, aber für sich selbst nicht. Und genau bei dir selbst fängt die Übungen an – nicht an anderen Rumerziehen, erziehe dich selbst zu mehr Verantwortung für deine Gesundheit, deine Entscheidungen und die Anerkennung deiner Wünsche.
Gehe deinen Weg für dich – und dadurch auch als Vorbild für andere! Dann, endlich, bekommen wir weibliche Vorbilder, die uns anderen Frauen zeigen, wie es gehen kann.
Welche weiblichen Vorbilder hast du? Mir fallen immer auf Anhieb mehr Männer ein. Das ist doch traurig!
Lass uns viele gute, weibliche Vorbilder finden, die es NICHT den Männern nachgemacht haben, sondern ihren Weg gegangen sind.
Angst vor Sichtbarkeit und Selbstwirksamkeit
Viele Frauen sind unsicher, das ist eine erlernte Hilflosigkeit. Es fällt ihnen auf, wenn sie sich verändern wollen, dann stehen sie vor einem großen Problem: Sie haben Angst aus dem Schatten heraus ins Licht zu treten: Sich sichtbar machen, bedeutet eventuell kritisiert oder nicht gemocht zu werden. Das könnte weh tun.
Es wird nicht leicht, aber das war sonst ja auch nie!
Also bitte, mehr Frauen dürfen beruflich und gesellschaftlich Verantwortung übernehmen. Das führt zwar zur nächsten Angst – vor Selbstermächtigung und Selbstwirksamkeit. Doch wenn du erst Mal deine eigene Kraft und Energie spürst, die oft seit der Kindheit unterdrückt wurde, kannst du diese Energie nutzen.
Wenn du mir nicht glaubst, dass viele Frauen Wut unterdrücken, dann frage ich dich: Kennst du viele wütende Frauen? Nein? Die meisten schieben diese Energie in Gefühle wie Trauer und leider dann unter Depressionen. Denn Wut ist ja für ein Mädchen nicht schicklich!
Das sind sicherlich wieder ein paar steile Thesen für dich. Ich freu mich, wenn du mir dazu deine Meinung schreibst. Und hier kommen noch die 5 Übungen für diese Woche:
5 Minuten Journaling
Hier kommen die ersten 5 Übungen, von denen du nur eine ausprobieren solltest. Versuche nicht wieder alles „abzuhaken“ und nur zu „funktionieren“, sondern versenke dich 5 Minuten lang in deine Antworten. Frage dich und schreibe ohne abzusetzen:
- Was denkst du über Willenskraft? Erforsche über eine Woche, wann sie am Tag am größten ist.
- Was gibt deinem Leben einen Sinn und ein Ziel?
- Worauf könntest du niemals verzichten?
- Wenn du alle Zeit hättest, wie würdest du deinen Tag verbringen?
- Welche drei Tipps würdest du deinem jugendlichen Ich geben?
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