Wie funktioniert yogisches “Wohlbefinden”?

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Yoga ist eine genaue und erprobte Wissenschaft. Er verbindet die Entwicklung des Körpers, des Geistes und der Seele. So kann sich Wohlbefinden auf allen Ebenen einstellen.

Yoga: Nur körperlich oder auch geistig?

Es ist sofort spürbar, wenn es einem körperlich gut geht. Muskeln, Bänder und Gelenke werden auf eine bestimmte Weise bewegt, Fehlhaltungen kann man längerfristig ausgegleichen. Deshalb denken viele, Yoga ist “nur” ein gutes Stretching. Das ist es vielleicht auch, aber es geht bei und in den körperlichen Übungen (Asanas) um die Vorbereitung auf die Entspannung des Geistes und ein Fließen der Energien. Verkrampft man in den Haltungen, können sich Atem und Geist nicht entspannen. Schon in der körperlichen Praxis soll der Geist zur Ruhe kommen. Eine regelmäßige Übungspraxis kann das Atmungssystem, das Hormongleichgewicht, den Stoffwechsel und die Verdauung regulieren. Selbst der Kreislauf wird durch eine ausgleichende Praxis beruhigt. Übernehmen Sie also selbst die Verantwortung für Ihr Wohlbefinden!

Wie funktioniert yogisches “Wohlbefinden”?

Die Übungspraxis stärkt darüber hinaus das Nervensystem, macht Stress resistenter. Über Meditation wird die Entwicklung auf allen Ebenen gefördert: Resilienz, Geduld, Akzeptanz und Zufriedenheit können sich entwickeln. Mit einer neuen Sichtweise auf das Leben, fördert man Achtsamkeit und Bewusstsein. Nähert man sich seinem Wesen, dem Selbst, erkennt man den göttlichen Funken in sich und allen anderen. Deshalb ist Yoga auch eine spirituelle Praxis und führt mental zu mehr Wohlbefinden. Früher (in den ersten paar Tausend Jahren des Yoga) ging es darum, den Körper zu überwinden, es ging nur um den Geist. Erst etwa vor Tausend Jahren begann man den Körper als Werkzeug zu benutzen. So erfahren wir über den Körper die erste Ebene der Entspannung und des Wohlbefindens.

Die Energie muss fließen können

In stressigen Situationen lern man durch Yoga mit Abstand und Bewusstheit zu handeln. Über die Bhagavad Gita und Patañjalis Yoga-Sutra erfahren wir, wie der Geist funktioniert, welche Hindernisse und Störungen bei der Übungspraxis auftreten. Diese Anleitung, wie man übt und was man erwarten kann, ist nicht einfach so zu lesen. Sie muss erfahren und überprüft werden. Zu Beginn benötigt man eine Unterweisung durch einen Lehrer, der einzige Weg zu verstehen, worum es geht. Das Ziel ist, seine Denkgewohnheiten, das Gefühlsleben und die Verhaltensmuster zu untersuchen. Darüber erfährt man, welche Handlungen dem eigenen Wohlbefinden entgegenstehen und kann sie ändern. Es geht auch darum, die Unterscheidungsfähigkeit (Viveka) zu schulen und Wesentliches von Unwesentlichen zu trennen. Dann kann körperlich und geistig die Energie frei fließen und das ist dann Wohbefinden.

Annette Bauer

2 Kommentare

  1. Veröffentlicht von jens am 6. Dezember 2018 um 12:37

    Ich fühle mich körperlich schlecht. Ohne Zuordnung zu einer bestimmten Stelle. ..wie kann Yoga dabei helfen, mich vom Körpergefuehl “abzuspalten”?; das erhoffe ich mir eigentlich von der Praxis.

    • Veröffentlicht von Annette Bauer am 6. Dezember 2018 um 17:35

      Lieber Jens,
      vielen Dank für Deinen Kommentar.
      So wie wir den ganzen Tag leben und uns oft ablenken lassen, tun wir uns keinen Gefallen. Der Weg soll im Yoga nach innen gehen, um sich wieder zu verbinden und Abstand zum Außen zu gewinnen. Leider praktizieren viele Menschen inzwischen Yoga wie eine Sportart.
      Ich weiß nicht wie und wo Du übst. Ich wünsche Dir, dass sich auch Dein Weg nach innen irgendwann mit Wohlgefühl beschreiben lässt.
      Alles Gute,
      Annette

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