Yoga als persönliches Werkzeug

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Wenn man geklärt hat, was Yoga für einen selbst bedeutet, kann es zu einem persönlichen Werkzeug werden.

Man braucht einen Lehrer

Meist kommt man aus einem körperlichen, geistigen oder seelischen Leidensdruck zum Yoga. Wenn es einem hilft, bleibt man dabei. Es gibt auch andere Wege. Natürlich kann man alles ausprobieren. Das beste Ergebnis zeigt sich, wenn man über einen längeren Zeitraum bei einer Sache bleibt. Wenigstens am Anfang sollte man mit einem Lehrer üben oder eine Gruppe finden, um Anleitung zu erhalten. Manchmal muss der Lehrer die Schüler in ihrem Ehrgeiz bremsen oder fordern, zu einer anderen Gelegenheit wird er im Unterricht Fragen stellen, die in anderen Lebensbereichen zu Einsichten führen können. Dabei manipuliert er aber niemals, sondern gibt einfach Anregungen. Der Schüler ist immer nur so gut, wie der Lehrer erklären kann; der Schüler muss nicht wie zu Schulzeiten für den Lehrer üben, sondern für sich.

Lernen von der inneren Führung

So gelangt man zu Einsichten und Erkenntnissen, verschiebt dabei seine körperlichen Grenzen und wird auch geistig flexibler. Man kann sicherlich viele Jahre bei einem Lehrer bleiben, nebenher entsteht aber möglicherweise eine eigene Yoga-Praxis, und man gelangt zu seinem inneren Lehrer. Man kann im Leben vielen Lehrern folgen und auch Nicht-Lehrer belehren einen, ob man das möchte oder nicht. Das ist auch gut so. Um das richtig schätzen zu können, wird man mit der Zeit beim Yoga den inneren Lehrer kultivieren. Damit ist nicht das Ego gemeint, im Gegenteil, es ist diese ganz souveräne Stimme im Kopf, die einen entspannt mit den merkwürdigsten Mitmenschen und Situationen umgehen lässt. Der innere Lehrer ist eigentlich unsere innere “coole Sau”, gelassen und freundlich im Umgang, dabei immer klar und bestimmt. Herrlich!

Yoga als persönliches Werkzeug

Ich mag meinen inneren Lehrer! Nun könnte ich denken, ich habe alles was ich brauche und muss nicht mehr üben oder zu anderen Lehrern gehen. Das Gegenteil ist der Fall, denn jetzt wird es erst richtig interessant: Mit dieser inneren Gelassenheit suche ich anstrenge Situationen, um herauszufinden, ob ich wirklich so locker bleiben kann. Seit einiger Zeit klappt das sehr gut. Und andere Lehrer geben mir weiterhin neue Impulse und Ideen, über die es sich lohnt nachzudenken. Bücher sind auch Lehrer und beispielsweise Tara Stiles hat gerade zwei neue herausgebracht. Tara Stiles neues Buch “Dein Yoga, Dein Leben” ist eine Mischung aus Biografie, Rezeptbuch und Yoga-Übungsfolgen, Vinyasas. Ein nettes Potpourri.

Tara Stiles Buch: “Dein Yoga, Dein Leben”

Buchcover

“Dein Yoga, Dein Leben” von Tara Stiles © O. W. Barth

Tara Stiles berichtet von ihrem Leben und zieht daraus die Schlussfolgerung, dass man sein eigenes Yoga finden muss. Das hört es sich bei ihr alles so leicht an. So ist Yoga aber leider (oder ein Segen) nicht immer. Klar, Yoga soll Spaß machen und mit Leichtigkeit ausgeführt werden. Kommt man aber an geistige Grenzen, alte Schmerzen und Gefühle, darf es auch mal nicht spaßig und leicht zugehen. Das Leben ist kein Ponnyhof. Hat man das akzeptiert, lernt man mit Gelassenheit damit umzugehen. So allgemein das Buch “Dein Yoga, Dein Leben” Yoga darstellt, habe ich trotzdem wieder Impulse für meine Praxis erhalten: Aufmerksamer werden, fühlen wie es mir beim Yoga geht und neugierig bleiben. Tara Stiles nennt es “mach dir neue Regeln”: Leg sie für 30 Tage fest und probiere sie gleich aus. Dazu sucht man sich einen ruhigen Platz zu Hause zum Yoga-Üben und plant extra Zeit im Alltag dafür ein. Auch wenn man nur wenig Zeit hat, reichen fünf Minuten täglich zum Meditieren. Dabei muss der Geist nicht leer werden, man beobachtet einfach seine Gedanken wie sie kommen und wieder gehen. Die Regelmäßigkeit führt zum Erfolg!

Annette Bauer

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