Warum sammeln und kaufen wir so viel? Früher hatte ich vielleicht zehn T-Shirts, jetzt kann ich sie nicht mehr zählen. Wieso machen ich, machen wir das?
Verschwendung vs. Nachhaltigkeit
“Besitz belastet” ist zwar ein Sponti-Spruch der 80er Jahre und der Null-Bock-Generation (die heute so viel arbeitet, dass sie im Burnout landet!), trifft aber den Kern: Besitz muss gepflegt werden, benötigt Zeit, Geld und Aufmerksamkeit. Da, wo die Aufmerksamkeit hinfließt, ist die ganze Energie! Echt jetzt: Das Auto muss gewartet, geputzt und geparkt werden. Dafür dass es 23 Stunden am Tag nur blöde rumsteht. Die ganzen Bücher oder Klamotten brauchen ein Regal oder Schrank, zumindest aber Platz, um gestapelt zu werden. Die Keller reichen nicht mehr aus, viele Menschen mieten dafür extra Räume. Was das kostet, dass man sich nicht vom Schrott trennen kann, oder die Sachen repariert, anstatt etwas Neues zu kaufen!
Aparigraha: Weshalb die Sammelwut?
Wegen solcher Wörter werden wir Deutschen ja ziemlich belächelt. Dabei ist es ein gutes Signalwort: Ressourcenverschwendung. Wir können den ganzen Mist ja nicht mitnehmen (wohin?). Also, warum üben wir uns nicht in Genügsamkeit, Nachhaltigkeit und Loslassen? Wir eine feinstoffliche Existenz, die beim Tod übergeht in einen anderen Zustand. Materielle Dinge haben da überhaupt keinen Wert. Warum also die Sammelwut? Wir haben wohl vergessen, dass wir spirituelle Wesen sind, und nur in diesem im Körper, um Erfahrungen zu machen. Dazu müssen wir aber nichts festhalten, denn wir können nur die hier erfahrene Liebe mitnehmen.
Wie die alten Ägypter
Das sollten wir doch von den alten Ägyptern gelernt habe: Das ganze Zeug war nur in den Grabkammern für die Grabräuber! Nur dass unsere Keller für Räuber weniger spannend sein dürften: Das müssen die Angehörigen ausbaden, also ausmisten. Woran liegt es? es ist die Angst vor dem Tod. Am Ende bleibt von uns nichts übrig? Es gibt kein Ende, denn wir gehen nur in eine andere feinstoffliche Energieebene über. Nur diese Angst bringt uns zu diesen absurden Handlungen. Wenn wir uns wieder mehr mit der spirituellen Seite beschäftigen, können wir auch wieder entspannter werden. Dann erfahren wir, dass alles eins ist, wir alle im gleichen Boot (Erde) sitzen und dass das Boot schon eine Weile ein Leck hat. Es ist Zeit umzudenken!
Umdenken üben
Üben Sie sich doch jeden Tag in etwas Verzicht, also Genügsamkeit. Dann wird Ihnen auffallen, wie oft Sie unnützes Zeug kaufen, nur um sich zu beruhigen. Wir sterben sowieso, dann genießen wir doch lieber die simplen Dinge des Lebens: Einen Sonnenstrahl, ein Kinderlachen oder den Duft einer Blume. Das Tolle ist, je weniger wir konsumieren, um so weniger sind wir von Werbung und anderen Menschen manipulierbar, machen uns Unabhängig und fördern die Selbstermächtigung. Das ist die wahre Macht, nämlich die über sich selbst. Veränderung ist machbar!
Was ist Aparigraha?
Der Begriff Aparigraha aus Patañjalis Yoga Sutra verdeutlicht, was materieller Besitz mit den Menschen und den Gedanken macht. Es bedeutet übersetzt Bescheidenheit auf materieller und geistiger Ebene, bezogen auf sich selbst und auf seine Mitmenschen. Es steht für Nachhaltigkeit und Genug. Aparigraha ist eine Tugend und Patañjali verbindet damit die Empfehlung, sich mit dem zu bescheiden, was man hat. Die Frage, die man sich immer wieder stellen sollte, lautet: “Was ist jetzt angemessen?” Damit verfeinert der Yogi seine Selbstdisziplin und beschränkt und bescheidet sich. Er erreicht damit mehr Zeit für das wesentliche: Leben.