Drei Gunas & Ernährung

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Mit den drei Gunas kann man typgerechte Ernährung einfach erklären: Scharfe Lebensmittel, Knoblauch, Zwiebeln und Gebratenes verstärken Rajas; Fertignahrung, Fettiges und Wiederaufgewärmtes machen tamasisch. Sattvisch bedeutet in Ruhe zu Essen, frisch zubereitet Nahrung aus Hülsenfrüchten, Gemüse und Reis.

Bleiben Sie sattvisch!

Natürlich kann ein gesunder Körper vieles wegstecken. Doch sieht die ayurvedische Medizin in der Nahrung und den Umwelteinflüssen das eigentliche Problem der Menschen. Würden wir alle sattvisch leben, wären wir viel ausgeglichener und für alle das Leben viel entspannter. Für die Ernährung gilt das genauso wie für den Alltag: Das Kochbuch der Familie Sablok bietet einen leichten Einstieg in dieses ayurvedische Konzept. Es ist also nicht nur wichtig, seine Dosha-Kombination zu kennen, sondern zu erfahren, wie das eigene Dosha auf die drei Gunas reagiert. Ziel ist es, sich ausgelichen, also sattvisch, zu ernähren.

Tamasische Nahrung macht müde

Fades, wieder aufgewärmtes oder schimmeliges Essen ist tamasisch. Also auch Schimmelkäse und Pilze gelten aus ayurvedischer Sicht als tamasisch. Ebenso eingefrorene Malzeiten, Eiskrem und Konserven, fermentierte Nahrungsmittel wie Essig und Alkohol, Nahrungsmittel mit strengem oder unangenehmen Geruch wie Fisch, Zwiebeln und Knoblauch. Ernährt man sich ausschließlich von Fertigprodukten und Konserven, wird man lethargisch, müde und letztlich krank. Aber das Gute zielt ja bekanntlich immer durch die Mitte.

Welche Nahrungsmittel sind rajasisch?

Gegrillte, gebratene, scharfe und rote Nahrungsmittel wirken rajasisch. Für Kaphatypen sind sie geeignet, regen rajasische Nahrungsmittel den Stoffwechsel an, Pitta hingegen überdreht und Vata trocknet aus. Zu den rajasischen Nahrungsmitteln zählen Zwiebeln und Knoblauch, Paprika, Ingwer und Pfeffer, Radieschen, Kaffee und Tee, sehr gewürzte oder gesalzene Nahrung, aber auch zu viel Zucker und Schokolade. Erst mal gibt diese Nahrung viel Energie und regt an, ist aber yogisch betrachtet nur in Maßen sinnvoll. Sogar die Bhagavad Gita meint, dass rajasische Ernährung brillante Energien erzeugt, dass diese Menschen jedoch in Schmerz, Kummer und Krankheit leben. Die Menge machts am Ende.

Drei Gunas & Ernährung

Sattvische Nahrung zeichnet sich dadurch aus, dass sie frisch, natürlich und von guter Qualität ist. Sie ist auf den Punkt gekocht, nicht zu wenig oder zu viel, das merkt man an der leichten Verdaulichkeit, an mehr Energie und einem wachen Verstand. Diese Nahrung nährt nicht nur den Körper sondern auch Geist und Bewusstsein. Sattvische Nahrungsmittel sind beispielsweise frische oder getrocknete Früchte, Beeren, rohes und leicht gekochtes Gemüse, Salate, Körner, Hülsenfrüchte, Nüsse und Same. Für Getränke nimmt man frische Kräuter für Kräutertees mit Honig,  frische Milch, Sahne und Butter. Sie liefern den Ausgleich, wenn man zu viel rajasisches oder tamasiches Essen zu sich genommen hat. Durch die drei Gunas kann man mit der Ernährung Yoga und Meditation erleichtern.

Annette Bauer

6 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Antonia Wacker am 24. Oktober 2015 um 9:46

    Richtig gut geschrieben, Annette! Kurz, leicht verständlich und anschaulich

    • Veröffentlicht von Annette Bauer am 24. Oktober 2015 um 13:12

      Danke, das freut mich und es macht dann noch mehr Spaß, zu schreiben.

  2. Veröffentlicht von Philipp am 5. August 2017 um 12:03

    Wie kann Milch sattvisch sein wenn die Kühe für die Produktionteilweise unglaublich leiden müssen? Welcher yogi der Ahimsa (Gewaltlosigkeit) verinnerlicht hat kann solche Grausamkeiten unterstützten. Und ja, auch in Bio Betrieben leiden die Kühe wenn ihnen ihr Kalb nach der Geburt weggenommen wird.

    • Veröffentlicht von Annette Bauer am 5. August 2017 um 20:43

      Danke für Deine Anmerkung. Da hast Du sicherlich recht, es ist ein wichtiger Aspekt. Aber gemeint ist meiner Meinung nach die Wirkung von Milch, wie es der Ayurveda sieht. Der geht von freien, glücklichen Kühen aus.

  3. Veröffentlicht von Shivasubramanyam am 30. März 2019 um 10:43

    Liebe Annette du wirfst mit Begriffen um Dich, die sicherlich nicht jeder versteht, wie sattwisch, rajasisch und tamasisch ,oder die 3 Gunas. Ist es denn gewollt das zu verstehen? Oder muss ich mir selbst ein Bild machen anhand der Auswirkungen und dem was was ist? Gibt es dazu eine Wortdefinition bzw Erklärung?

    • Veröffentlicht von Annette Bauer am 30. März 2019 um 15:34

      Hallo Herr Shivasubramanyam,
      vielen Dank für Ihre Nachfrage. Weiterführende Infos habe ich im Artikel “Die drei Gunas – Trigunas” angeboten und in “Drei Gunas & Ernährung” verlinkt: https://yoga-xperience.de/drei-gunas/
      Auszug:
      “…Das Konzept der drei Gunas erlaubt es, den spirituellen Weg zu erklären. Guna beduetet Schnur oder Faden und in unserem Falle Eigenschaft und Qualität. Wie viele andere Konzepte in der Yoga-Philosophie dienen sie dem Verständnis, dem Erkennen der Zusammenhänge von Körper–Seele–Geist. Der Mensch ist also immer Energien ausgesetzt, den Gunas, die ihn beeinflussen… ”
      Viel Spaß beim Lesen,
      Annette

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