Probleme mag niemand, und doch gehören sie zum Leben dazu. Meistens denken wir an sie als Hindernisse, die man schnellstmöglich überwinden möchte.
Auf welche Probleme lohnt es sich zu hoffen?
Auf der anderen Seite sind genau sie es, die uns wachsen lassen. Wenn wir also unsere Einstellung zu Problemen ändern könnten, wären sie plötzlich keine Belastung mehr, sondern ein wertvoller Teil des Lebens! Revolutionärer Gedanken!
Wie komme ich darauf? Ich bin neulich auf einen Gedanken gestoßen, der mich nicht mehr loslässt:
„Hör auf zu hoffen, dass deine Probleme verschwinden.
Versuche stattdessen, auf Probleme zu hoffen, die dir Spaß machen.“ (inspiriert von Mark Manson)
Diese Aussage wirft also die spannende Frage auf: Können Probleme tatsächlich Freude bereiten? Und wenn ja, wie?
Deine innere Haltung: Optimismus
Die innere Haltung ist der Schlüssel dazu, wie ich mit Problemen umgehe. Die meisten Menschen reagieren auf Herausforderungen mit Stress, Frustration oder Angst. Eine bewusste Vorbereitung auf Probleme kann helfen, diese Gefühle zu reduzieren und eine konstruktive Perspektive einzunehmen. Das ist im Grunde das, was wir auf der Matte üben, um es dann im Alltag parat zu haben bzw. eigentlich in allen Situationen anzuwenden. Ich denke yogisch immer an Haltungen auf der Matte und an die Haltung, die ich im Alltag in herausfordernden Situationen einnehme.
Was mir auch hilft, ist der Satz: „Hoffe stets auf das Beste und sei auf das Schlimmste vorbereitet.“ Dieser Gedanke erinnert mich daran, immer optimistisch zu bleiben, ohne die Realität auszublenden. Eine weitere Hilfe ist es, keine überzogenen Erwartungen zu haben: „Erwarte nichts und genieße alles.“ Wenn ich einfach offen und neugierig bleibe, werde ich seltener negativ überrascht oder überwältigt und kann wiederum das Positive daran immer mehr schätzen.
Die innere Vorbereitung beinhaltet auch, sich mit Veränderungen anzufreunden: Es ist, wie es ist, ich kann nur nach vorn blicken und die Vergangenheit weder ändern noch wieder herstellen. Schwierigkeiten haben Menschen meist in den Übergangsphasen des Lebens. Aber die Ereignisse selbst sind weder gut noch schlecht, sie sind das, was du daraus machst. Es sind die Bewertungen, die eine Sache gut oder schlecht sein lassen. Diese Haltung hilft dir, inmitten von Chaos ruhig und flexibel zu bleiben.
Gute & schlechte Probleme?
Probleme möchten die meisten wohl gern vermeiden. Schon klar, auch ich habe darauf keine große Lust. Dabei ist der Gedanke, dass Probleme grundsätzlich schlecht sind, ein Missverständnis. Es gibt keine Realität ohne Probleme – sie sind ein unvermeidlicher Teil des Lebens. Die wahre Frage ist nicht, wie du Probleme vermeiden kannst, sondern welche Art von Problemen du haben möchtest.
Ich zitiere noch mal Mark Manson: „Hoffe nicht auf ein Leben ohne Probleme. So etwas gibt es nicht. Hoffe besser auf ein Leben mit guten Problemen.“ Ich finde, er bringt das auf den Punkt, denn diese Einsicht verändert die Perspektive: Anstatt gegen Probleme anzukämpfen, kannst du Herausforderungen wählen, die dich weiterbringen und Spaß machen.
- Was sind also „gute“ Probleme? Es sind die, die deinen Werten und Zielen entsprechen. Sie motivieren dich, kreativ zu sein, dich anzustrengen und zu wachsen. Beispiel: Die Herausforderung, eine neue Sprache zu lernen, ist ein gutes Problem, weil es dich bereichert und deine Welt erweitert.
- Schlechte Probleme hingegen kosten dich viel Energie und führen in Sackgassen. Beispiel: Das ständige Aufschieben von Aufgaben ist ein schlechtes Problem, das dich blockiert.
Indem du Probleme als Werkzeuge zur Entwicklung betrachtest, kannst du deinen Alltag positiv gestalten. Du fühlst dich auch weniger ohnmächtig und ausgeliefert. Letztendlich macht es keinen Sinn, vor Problemen davonzulaufen. Stattdessen kannst du lernen, sie anzunehmen – und sogar zu schätzen. Wow, wieder so revolutionär!
Trainiere deinen Problemmuskel
Jedes Problem, das du heute erlebst, hat das Potenzial, dich stärker und widerstandsfähiger zu machen. Wenn du dich mal zurückerinnerst: Gibt es Probleme, die dich aktuell belasten und in der Vergangenheit vielleicht genau das waren, was du dir gewünscht hättest?
Welche Probleme von heute würdest du aus einer früheren Perspektive als Glück empfinden?
- Vielleicht kämpfst du mit Stress im neuen Job – ein Job, für den du früher alles hergegeben hättest.
- Oder du hast Schwierigkeiten, ein Projekt zu Ende zu bringen, das dir jedoch finanzielle Unabhängigkeit bietet.
- Oder du bist selbstständig und musst nicht mehr nach der Pfeife anderer tanzen, hast dadurch keine Langeweile mehr, aber auch keine finanzielle Sicherheit.
Alles hat immer mindestens zwei Seiten: Versuch, deine Perspektive öfter mal zu wechseln.
Herausforderungen anzunehmen bedeutet nicht, sie hinzunehmen, sondern aktiv nach Lösungen zu suchen. Resilienz spielt dabei eine entscheidende Rolle. Sie hilft dir, dich von Rückschlägen zu erholen, und an ihnen zu wachsen. Probleme zu überwinden ist letztlich eine Übung in Geduld, Kreativität und Mut – Eigenschaften, die dich in allen Lebensbereichen weiterbringen. Die nächste Hürde mag schwer erscheinen, aber sie ist auch eine Einladung, die beste Version deiner selbst hervorzubringen. Indem du sie annimmst, stärkst du nicht nur dein Selbstvertrauen, sondern baust eine Grundlage, auf der du künftige Probleme mit mehr Leichtigkeit bewältigen kannst.
Unsicherheit & Selbstvertrauen
Unsicherheit ist ein fester Bestandteil des Lebens – und das ist gut so. Ohne Unsicherheit gäbe es keine Überraschungen, keine Neugier und keine Möglichkeit, dich weiterzuentwickeln. Viele empfinden Unsicherheit (genau wie Problem) als etwas Negatives. Stattdessen kannst du ebenso lernen, Unsicherheit als deinen natürlichen Begleiter zu akzeptieren.
Probleme bringen fast immer eine gewisse Ungewissheit mit sich:
- Wie lange wird es dauern, sie zu lösen?
- Was passiert, wenn ich scheitere?
Darin liegt deine Chance: Indem du lernst, mit Unsicherheiten umzugehen, stärkst du dein Selbstvertrauen. Du lernst, dir selbst zuzutrauen, mit dem Unbekannten umzugehen. Das führt dir vor Augen, dass niemand alle Antworten hat und niemand perfekt ist – und das ist in Ordnung. Selbst die Menschen, die scheinbar alles im Griff haben, sind nicht frei von Zweifeln. Der Unterschied liegt darin, wie sie mit diesen Zweifeln umgehen: Sie nehmen sie an, handeln trotzdem und vertrauen darauf, dass sie mit neuen Informationen oder Fähigkeiten weitere oder andere Entscheidungen treffen können.
Selbstvertrauen ist also weniger eine Frage des Wissens als der inneren Führung und deiner Haltung. Es ist der Glaube, dass du unabhängig von den Umständen einen Weg finden wirst. Und durch Vertrauen wird aus Unsicherheit ein Abenteuer: Du kommst in die Lage, etwas auszuprobieren und wenn du dann einen anderen Weg einschlägst, ist das genauso gut. Du hast es vorher eben nicht gewusst. Davon geht die Welt nicht unter, aber du wirst an Erfahrungen reicher.
Alle Höhen und Tiefen annehmen lernen
Statt dich also vor Problemen zu fürchten oder sie zu vermeiden, kannst du lernen, sie zu akzeptieren und sogar Freude daran zu finden, sie zu lösen. Yay! Dies erfordert einen bewussten Perspektivwechsel: Weg von der Vorstellung, dass Probleme immer schlecht sind, hin zu der Erkenntnis, dass sie dich wachsen lassen und dein Leben bereichern können.
Rainer Maria Rilke schrieb:
„Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können,
weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben.
Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken,
eines fernen Tages in die Antwort hinein.“
Dieses Zitat erinnert mich daran, dass ich nicht immer sofort alle Lösungen kennen oder jede Herausforderung vollständig verstehen muss. Vielmehr geht es darum, die Probleme und Fragen des Lebens aktiv zu leben. Mich darauf einlassen, statt mich dagegen zu wehren, dann können mit der Zeit die Antworten kommen – oft genau dann, wenn ich sie am wenigsten erwarte.
Du kannst dich also vorbereiten, indem du deine innere Haltung stärkst, die richtigen Probleme wählst und damit den Umgang mit ihnen positiv gestaltest. Bleib flexibel und mutig, während Bescheidenheit dich daran erinnert, offen für Unterstützung von anderen zu sein. Oft sind es gerade die Herausforderungen, die dich definieren und die besten Geschichten schreiben. Probleme genießen zu lernen heißt, das Leben in seiner ganzen Tiefe zu umarmen – mit all seinen Fragen, Lektionen und Überraschungen. Und vielleicht merkst du eines Tages, dass du dich schon in die Antworten hineingelebt hast!
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