Durch Yoga kann man Einiges über sich selbst erfahren, lässt man sich auf seine Gefühle ein.
Offenheit und Neugier
Yoga wirkt nicht nur entspannend auf den Körper, sondern auch für den Geist. Wie gelingt das? Yoga ermöglich es, sich mit sich selbst zu versöhnen, sich selbst anzunehmen, wie man ist. Vielleicht beginnt man damit, den Körper optimieren zu wollen. Er führt jedoch weit über ein gutes Körpergefühl hinaus, je weiter man sich öffnen kann. Deshalb ist eine von Offenheit und Neugier geprägte Bereitschaft dem Yoga gegenüber sinnvoll. Man kann sich tiefer einlassen und erfährt tolle Neuigkeiten über sich: Ich bin richtig und gut, so wie ich bin!
Meditation als Königsweg: Raja Yoga
Geht man in einer täglichen Meditation in die Stille, erschlagen einen fast die Gedanken, die auf einen einstürmen. Viele geben dann schon auf, weil sie denken, sie machten etwas falsch. Das wird aber den meisten Menschen genauso ergehen! Was passiert da? Die Gedanken haben in der Stille Zeit und Raum, sich neu zu sortieren. Da muss man erst mal durch und dranbleiben. Vergessen Sie nicht, sich immer wieder dafür zu loben. Das schafft eine positive Grundstimmung, die nicht zu unterschätzen ist. Ebbt der Gedankenlärm langsam ab, kann das eigentlich Selbst, die Stimme des Herzen gehört werden. Dann kann eine unglaubliche freudvolle Erfahrung sein.
Meditation mit Objekt
So leicht werden die Gedanken aber nicht aufgeben. Die Wellenbewegungen des Geistes (Vrittis) kommen meist erst dann zur Ruhe, wenn man auf ein Objekt meditiert. Das kann eine Kerzenflamme, der eigene Atem oder ein Mantra sein. Sozusagen ein Hilfsmittel, um sich nicht mit den Gedanken zu beschäftigen. Ein Mantra soll sogar der kürzeste Weg zur Befreiung sein. Was wird da befreit? Die Sicht auf das Selbst, auf Freiheit und das Glück wird freigelegt. Und das findet man bekanntlich nicht im Außen, es sich durch innere Zufriedenheit ein. Es ist die Erkenntnis, das alles schon gut ist, wie es ist. Dabei gibt es kein richtig oder falsch, sondern es geht nur mit Dranbleiben und am Ende Loslassen (Abhyasa & Vairagya).
Gefühle im Yoga erkennen
Und was hat das mit Gefühlen zu tun? Es kommen nicht nur Gedanken, sondern auch Gefühle in der Yogapraxis und der Meditation hoch. Das sind alles ebenfalls Konstrukte des Geistes. Sie sind deshalb nichts Schlechtes, denn man kann jede Gefühlsregung für die spirituelle Praxis nutzen: Gefühle zeigen, wo viel Energie ist. Diese kann genutzt werden, wenn man dem Gefühl Raum gibt, es willkommen heißt (auch die schlechten!) und spürt, was für weitere Gefühle dahinter liegen können. Hinter Wut findet sich oft Trauer, nicht gesehen oder gehört zu werden. Wut sollte unbedingt Raum bekommen, um etwas mit dieser Energie verändern zu können. Alle starken Gefühle zeigen einem, was verändert werden muss. Mit dieser Kraft können Glück und Zufriedenheit gelingen.