Studien zu Yoga: Yoga an deine Bedürfnisse anpassen

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Studien belegen, dass Yoga in vielen Bereichen Beschwerden lindern kann: Viele beginnen mit Yoga, weil sie konkreter Beschwerden haben. Aus welchem Grund hast du damit begonnen? Was war dein Anlass?

Heilmethode oder nur Prävention?

Die westliche Medizin bezeichnet sich als die moderne Medizin. Dabei kommt man durch Studien langsam dahinter, dass man in Asien und Persien schon vor Jahrtausenden sehr viel mehr wusste. Das liegt daran, dass bisher im Westen nur meßbare Erfolge für gültig erklärt werden. Ohne Belege und die Regeln heutiger Studien darf sich nichts als Medizin bezeichnen. Dabei gründen die sogenannten alten Medizinrichtungen ebenfalls auf Beobachtungen. Das ist als Qualitätsmerkmal gültig hier wie dort. Nur wenn die westliche Medizin an ihre Grenzen stößt, gilt der Patient als “austherapiert”. Punkt. Auch wenn er noch Schmerzen und Beschwerden hat. Im Ayurveda und Yoga geht es nicht um die Erkrankung im Patienten, sondern um den Menschen selbst. Das macht das große Plus aus und lässt den Einzelnen nicht im Regen stehen.

Ich wurde letzte Woche von einer netten Studentin zu ihrer Bachelorarbeit interviewt: Wie wirkt sich Hatha Yoga auf Migräne aus? Welche Möglichkeiten liegen darin und welche Grenzen gibt es? Das fand ich eine total spannende Frage, da ich selbst ca. 35 Jahre an Migräne gelitten haben. Wie hatte mir Yoga dabei geholfen? Als ich der Studentin mein ganzes Elend geschildert hatte, meine Ärzte-Etappen und Erfahrungen mit der Schulmedizin, mein Ausstieg aus dem Medikamenten-Kreislauf (kalter Entzug, empfehle ich niemandem!) und meine Erkenntnisse aus Naturheilkunde und Yoga, ist mir wieder voll bewusst geworden, was Yoga alles kann. Vor allem hat Yoga immer den Blick auf die Möglichkeiten und nicht auf das, was nicht mehr geht. Es ist eine grundpositive Lebenshaltung. Und das schafft die yogische Lebensphilosophie für alle Menschen und alle Erkrankungen, WENN sie sich darauf einlassen können.

Und hier mal ein Beitrag von “maiLab” auf Youtube:

Den Skeptikern zum Trotz: Yoga hilft

Wer selbst Yoga regelmäßig praktiziert, weiß, wie Yoga wirkt: Er erreicht nicht nur den Körper, sondern auch den Geist und das Mentale. Wie wir wissen, kann die innere Einstellung Berge versetzen. Bewegung hilft und Yoga richtet zudem den Geist auf das Positive aus. Dadurch kann man mit einer täglichen Yogapraxis Erkrankungen oder Verschlimmerungen vorbeugen, aber auch Beschwerden lindern und Kräfte (wieder) aktivieren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Yoga mich vor einer Operation an den Bandscheiben bewahrt hat. Er hat mich geheilt! Heute bin ich wieder so gelenkig wie früher. Es gibt immer noch Ärzte, die skeptisch auf Yoga schauen. Sie halten es für esoterisch. Doch gibt es verschiedene Richtungen und Ansätze – ihre Skepsis ist zu pauschal. Inzwischen gibt es genügend westliche Studien: Yoga ist sehr gut erforscht wie er auf alle erdenklichen Krankheitsbilder wirkt.

Yoga sieht den Menschen ganzheitlich

Mit Yoga erreicht man bei allen möglichen Erkrankungen Verbesserungen im Wohlbefinden der Patienten: von Arthrose und Arthritis, Rücken-, Knie-, Kopfschmerzen und Migräne, Herz-Kreislauf-Systems wie Bluthochdruck und Herzrhythmus- und Stoffwechselstörungen, Diabetes mellitus und Krebserkrankungen… Selbst als unterstützenden Therapien wurden Studien zu Yoga bei Depressionen und Traumatisierungen durchgeführt und positive Ergebnisse sind belegt. Dabei wird der Patient körperlich sanft gefördert und gefordert, lernt aber auch mit seiner Erkrankung umzugehen. Das ausgleichende Element im Yoga ist der Dreh- und Angelpunkt. Man wendet sich sich selbst zu: Dazu gibt es weit über 3.000 Veröffentlichungen zum Thema „Wirkung von Yoga auf die Gesundheit“. Einen Auszug aus den Studien findet man bei YogaEasy. Dort wird auch eine Metastudie zu Yoga mit Tausenden Teilnehmer gefordert. Das finde ich einen sehr guten Ansatz!

Die Zivilisation mit ihren Krankheiten hat uns dahin gebracht, dass Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen zu den häufigsten Todesursachen zählen. Sie entstehen durch Stress, Bewegungsmangel und schlechte Ernährung. Zeit, dass sich etwas durch den ganzheitlichen Blick auf den Menschen ändert. Einfach eine Pille nehmen funktioniert nicht mehr – wenn es denn je geholfen hat! Du darfst bei dir selbst und den Ursachen beginnen. Wichtig sind eine regelmäßige körperliche und mentale Praxis, gute Ernährung und dich in Stressvermeidung zu üben. Dazu brauchst du ein gewisses Maß an Klarheit im Leben, was dir gut tut und was nicht, was du als schönen Nebeneffekt ebenfalls durch die tägliche Yogapraxis erreichst: Jeden Tag zehn bis zwanzig Minuten sind ein guter Einstieg. Allein eine regelmäßige Beschäftigung mit dir und deinen Themen wirkt klärend!

Mehr dazu: Zusammengefasste Studien bei Geo und ein Artikel im Ärzteblatt.

Studien zu Yoga: Yoga an deine Bedürfnisse anpassen

Bei all den Studien muss man bedenken, dass Yoga vorher – als Prävention – bei Gesunden sehr wertvoll ist und Schlimmeres verhindern kann. Ist es aber zu einer Erkrankung gekommen, zeigt Yoga auch bei körperlichen und psychischen Erkrankungen flankierend sehr gute Wirkungen. Unter “Wirksamkeit von körperorientiertem Yoga bei psychischen Störungen” wurde vor einem Jahr im Deutschen Ärzteblatt von einem vielversprechendem Einsatz von Yoga bei diversen psychischen Krankheitsbildern berichtet: Als Ergebnis sieht man Yoga als eine “vielversprechende komplementäre Therapie mit bester Evidenz bei unipolaren leichten Depressionen“. Aha.

Yoga bei Depressionen

Ein Bericht in der Daily Mail beschrieb 2017 den wertvollen Beitrag von Yoga bei Depressionen: “Frühere Studien haben gezeigt, dass Yoga die Produktion von Serotonin – einem Stimmungsstabilisator im Gehirn – steigert und seine Betonung auf Atmung, Konzentration und sanfte Bewegung hilft, die Symptome zu reduzieren.” Depression ist die am häufigsten vorkommende psychische Störung in der westlichen Welt – etwa zehnmal mehr Menschen werden heute mit Depressionen diagnostiziert als noch vor 70 Jahren. Um weniger Antidepressiva zu verschreiben, schlagen inzwischen immer mehr Ärzte ihren Patienten Yoga vor!

Eine Studie, die an der Harvard und der Columbia University durchgeführt wurde, lief mit 30 depressiven Patienten über zwölf Wochen. In dieser Zeit wurden Yoga und Atemübungen zwei- bzw. dreimal die Woche durchgeführt: Das Hauptaugenmerk lag auf der Konzentration auf nur fünf Atemzüge pro Minute. Obwohl die Symptome in beiden Gruppen deutlich abnahmen, waren drei Yoga-Klassen pro Woche wirkungsvoller, die Probanden waren deutlich weniger depressiv. Als hätten wir es geahnt!

Yoga als komplementärer Therapieansatz

In den meist amerikanischen Studien geht es häufig um Yoga im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen, Gelenkerkrankungen, Schlafstörungen, Rauchentwöhnung oder auch Krebs. In der Ausgabe vom 25. März 2016 ging es im Deutschen Ärzteblatt diesmal um die Wirksamkeit von Yoga bei psychischen Störungen (außer bei schizophrenen Patienten): In 25 Studien mit 1.339 Patienten wurde die Wirksamkeit von körperorientiertem Yoga untersucht. Demzufolge bieten Asanas und Pranayama einen vielversprechenden komplementären Therapieansatz, der jedoch in weiteren qualifizierten Studien erst nachgewiesen werden muss. Yogapraktizierende wissen um die Wirkung, benötigen sicherlich keine weiteren Belege.

Yoga für Wohlbefinden & gute Selbstkontrolle

Yoga hat im Gegensatz zur medikamentösen Behandlungen weniger Risiken und Nebenwirkungen und ist kostengünstiger. Eine gute Voraussetzung für einen weiten Einsatz von Yoga in allen Schichten und bei verschiedenen Krankheitsbildern, die mit Stress im Alltag einhergehen. Das allerdings kann nur gelingen, wenn der Patient/Proband/Schüler eine regelmäßige Yogapraxis aufrecht erhält. Für alle Menschen wäre das zumindest eine wunderbare Vorsorge! Yoga trägt mit einer Verringerung von Cortisol, einer Erhöhung von Serotonin und Melatonin zu besserem Wohlbefinden bei, er schafft durch Selbstbewusstsein und Selbstermächtigung ein höheres Maß an Zufriedenheit und eine verbesserte Selbstkontrolle. Das heißt aber nicht, dass Medikamente einfach abegesetzt werden sollten – Yoga könnte jedoch dabei helfen, die Dosis zu verringern.

Weitere Studien

  • 2013 wurde eine Studie zum Thema “Die Wirkung von Yoga auf die Psyche” an der Duke University in North Carolina herausgebracht. Fazit: “Es sei durch zahlreiche Studien nachgewiesen, dass Yoga mehr als 200 Vorgänge im Gehirn und im Körper beeinflusse. Es gebe praktisch kein Gewebe und kein System im Körper, das nicht von Yoga profitiere.”
  • In einer weiteren Studie 2014 wurde “Yoga schützt DNA vor Alterung durch Stress” erforscht. Fazit: “Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass sich Meditation und Yoga positiv auf den Alterungsprozess unseres Körpers auswirken und positive Effekte auf die Gesundheit unserer Zellen haben können.”
  • 2005 wurde untersucht wie “Stress- und Angstreduktion bei Burnout durch ein dreimonatiges Yogaprogramm” beeinflusst werden kann. Fazit: “Yoga hilft bei emotionaler Überlastung und Burnout Stress zu reduzieren und Angst aufzulösen.”
  • Weitere Studien auf der Seite “PubMed” findet man unter dem Stichwort: Yoga.

Und um das noch zu toppen: Yoga wirkt auf die Gene!

Bis vor kurzem nahm man noch an, der Mensch wäre einfach das Produkt seiner Eltern. Heute weiß man, dass äußere Einflüsse auch zu einer Veränderung der Gene beitragen. Studien belegen jetzt sogar, dass Gene durch Achtsamkeitstechniken wie Yoga oder Tai Chi beeinflusst und verbessert werden können! Gerade bei schweren Diagnosen ist man nicht mehr Opfer, sondern kann die Heilung selbst aktiv unterstützen. Beispielsweise haben Forscher an der Universität Bologna nachgewiesen, dass die DNA von Stammzellen durch die Verwendung von Magnetfeldfrequenzen verändert werden kann. Und über die Forschung über das Herz wissen wir, dass unser Herz, Hirn und Bauch jeweils über eigene Magnetfelder verfügen. Sogar erwachsene Zellen können umprogrammiert werden. Was hält dich noch ab? Fang mit Yoga an!

Veränderung der DNA funktioniert über eine wirksame Intention und positiven Emotionen: Die Forscher des HeartMath Institute in Kalifornien stellten fest, dass Liebe und Wertschätzung, aber auch Angst und Wut die Blaupause (DNA) eines Menschen beeinflussen. In einem Experiment waren die Teilnehmer über eine bestimmte Herzatmung und absichtlich erzeugte positive Emotionen in der Lage, ihre DNA zu verändern! Demnach bilden positive Geisteszustände wie Fürsorge, Freundlichkeit, Wertschätzung und Selbstliebe die Grundlage für ein gesundes Leben. Dazu noch gute Ernährung und Bewegung und uns ist ewiges Leben beschieden!

Stress schädigt – Yoga als Entzündungshemmer

Es wurde also bewiesen, dass Meditation und Yoga die DNA, die durch Stress beschädigt wurde, reparieren können. In einer Zusammenstellung von Studien überprüfte die Zeitschrift “Frontiers in Immunology” wie sich unsere Gene durch Achtsamkeit und Yoga veränderten. In elf Jahren und 18 Studien mit 846 Teilnehmern konnten demnach molekulare Veränderungen entdeckt werden, die den Körper, das Gehirn und das Immunsystem beeinflussen. Denn unsere Gesundheit hängt von jeder einzelnen Zellen ab: Leiden wir unter Stress, reagiert das sympathisches Nervensystem und produziert Moleküle, die Proteine produzieren, die wiederum eine Entzündung auf Zellebene verursachen. Länger anhaltender Stress verändert die Zellen und führt so zu einem erhöhten Krebsrisiko, beschleunigt die Alterung und kann sogar Depressionen fördern. Durch Yoga wurde jedoch ein gegenteiliger Effekt erzielt: Entzündungen gingen zurück, die Zellen wurden widerstandsfähiger.

Yogaunterricht als Anleitung zur Selbstheilung

Durch Schulung der Wahrnehmung auf Körper und Atem, in den Yamas und Niyamas und letztlich im Rückzug der Sinne und der Meditation. Als Yogalehrerin kennen ich den Weg, den ich selbst gegangen bin und die Strategien, dir diesen Weg zu zeigen, die Langkarte. Den Weg gehen musst du selbst, deshalb ist ein Reiseführer kein Luxus, sondern der Rat, um nicht vom Pfad anzukommen oder in einer Nabelschau über die eigenen Fähigkeiten hängen zu bleiben! Genauso können körperliche und mentale Hindernisse mit einer gewissen Geschicklichkeit überwunden werden. So machen auch Schüler mit besonderen Bedürfnissen eine gute Yoga-Erfahrung.

Yoga ist ein sehr gutes Mittel als Begleitung bei vielen Beschwerden und Leiden, denn er richtet immer wieder den Blick auf die Möglichkeiten. Der Schüler ist angehalten, seine Form einer Haltung für sich herauszufinden. Es geht also nicht nur um Vorgegebenes und Ausrichtung (ja, auch), aber vor allem um den Weg des Schülers in eine Haltung und wieder heraus – auf seine Weise –, die ihn zu mehr Wohlbefinden führt. Allein das ist dann auch nachhaltig.

Wobei hat dir Yoga schon geholfen? Aus welchem Beweggrund hast du mit Yoga begonnen? Wenn du mit mir mal quatschen möchtest: Buche gern für einen Austausch mit mir einen kostenlosen Zoomcall.
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Annette Bauer

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