Upanishaden

Lesedauer 2 Minuten

Die Upanishaden gehören zum Veda (Wissen) des Hinduismus. Es ist eine Sammlung philosophischer Schriften und bedeutet übersetzt „sich zu Füßen eines Lehrers (Guru) setzen“. Es sind Erkenntnisse der Seher (Rishis), die mündlich an ausgewählte Schüler weitergegeben wurden. Yoga galt deshalb früher als Geheimlehre.

Innere und äußere Opfer

In den Veden (älteste Schriften der Menschheit) erfährt man etwas über Opferrituale, -sprüche und -hymnen an die Götter. In den Upanishaden geht es um das verborgene Wissen dahinter: Es geht also nicht mehr nur um äußerliche Rituale, sondern um einen inneren Prozess: den Weg der Erkenntnis. Stellen Sie sich ein Feuerritual (Agnihotra) vor, bei dem Sie während der Ausführung der Handlung ebenfalls das innere Feuer betätigen: Ihren Atem. Machen Sie sich Ihren immerwährenden Atem bewusst. Mit jeder Ausatmung opfern Sie den Atem an etwas Höheres und einatmend erhalten Sie göttliche Kreativität. Das macht auch banale Arbeiten zu etwas Göttlichem (Bhakti Yoga).

Upanishaden

Laut hinduistischer Tradition gibt es 108 Upanishaden; die ältesten Teile sollen 5000 Jahre alt sein. Die Veden sind unterteilt in vier große Sammlungen, die Upanishaden bilden jeweils ihre Zusammenfassungen am Ende, deshalb nennt man das Wissen auch Vedanta (das Ende der Veden). Die Yoga-Upanishaden befassen sich beispielsweise mit Erläuterungen des Yoga, genauer mit Hatha Yoga. Das Wort Vedanta bedeutet ebenfalls “das Ende des Wissens”, also etwas, das über den Verstand hinaus geht, ihn überschreitet.

Worum geht es?

Es geht um die letztendlichen Wahrheiten, die über den Tod hinaus reichen. Sie wurden in ganz persönlichen Meditationen von Sehern erfahren und an ihre Schüler weitergegeben. Nicht als Anleitungen, sondern als Anregungen, Erfahrungen zu machen und für sich selbst Erkenntnisse zu erlangen. Was über den Tod hinaus geht, wird als Brahman bezeichnet, die Ur-Seele oder Welten-Seele. Im Gegensatz dazu ist Atman, die persönlichen Seele, begrenzt. Die Upanischaden beziehen sich auf die großen Fragen der Menschheit: Wer bin ich wirklich? Was kommt nach dem Tod? Was bleibt, wenn alles vergeht?

“Die Antwort ist 42”

Die “Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest” beantwortet Douglas Adams mit “42”. Die Antwort aus den alten Schriften des Yoga ist nicht nicht weniger verblüffend: “DAS bist du.” Wenn man beginnt darüber zu meditieren, kann man interessante Erkenntnisse gewinnen. Und wer meint: “Jetzt habe ich es erfasst”, der kann noch über folgenden Satz meditieren “Ich bin nicht dies und nicht das.” Ich bin weder Annette, noch weiblich, noch deutsch, noch Yogin, noch Mensch… am Ende bin ich nichts und DAS. Es ist das tiefer liegende Ich, das sich zeigt, wenn alles wegfällt, was man im Laufe eines Lebens erhalten und erworben hat (Karma). Das was ewig währt (Brahman).

Annette Bauer

Hinterlass bitte hier deinen Kommentar