Glück durch Yoga

Lesedauer 2 Minuten

Mit Glück haben sich schon alle Menschen und deshalb auch alle großen Philosophen beschäftigt. Was Glück bedeuten kann, sehen sie aber unterschiedlich.

Handeln im Nicht-Handeln

Etwa 600 vor unserer Zeitrechnung lag das Glück für Lao Tse darin, demselben nicht ständig hinterher zu rennen, sondern untätig zu sein. Handeln im Nicht-Handeln kennt man ebenso im Yoga aus der Bhagavad Gita. Hundert Jahre später fanden griechische Philosophen wie Sokrates, Platon und Aristoteles eine tugendhafte Lebensweise führte definitiv zum Glück. Alles Handeln sollte gerecht und heilig ausgeführt werden, um zur Glückseligkeit zu führen. Da fallen mir spontan die Yamas und Niyamas des achtgliedrigen Pfades nach Patañjali ein. Richtig lustvoll wurde es dann weitere hundert Jahre mit Epikur, für den Glück das Erleben von Lust und die Abwesenheit von Schmerz war. Das wiederum setzte sich in der indischen Philosophie mir dem Tantra durch.

Glück heute: Salutogenese

Heute scannt man Gehirne beim Meditieren, sucht die glücklichsten Einwohner aller Ländern und in den Niederlanden gibt es die größte Glücksdatenbank, die internationale Publikationen zu diesem Thema analysiert. Der Soziologe Aaron Antonovsky wiederum sieht Glück in der Salutogenese den Weg zur Selbstverwirklichung: Es müssen verschiedene Bedürfnisse befriedigt werden, um ein ausgewogenes Leben zu führen und Glück und Zufriedenheit überhaupt empfinden zu können. Dabei macht Geld nur glücklich, um die Grundbedürfnisse zu befriedigen, danach flacht die Glückskurve ab, je mehr man verdient. Materialistisch geprägte Menschen, für die Reichtum besonders wichtig ist, sind sogar eher unglücklich.

Glück durch Yoga

Im Yoga bewegt man sich praktisch automatisch zum Glück hin, wenn man dem achtgliedrigen Pfad folgt. Darunter ist bei den Niyamas Samtosha, das uns lehrt, die kleinen Dinge zu würdigen. Wer das kann ist nicht nur gelassener und resilienter, sonder auch zufriedener mit sich und der Welt. Dabei ist es genauso wichtig, das Leben mit Leidenschaft zu (er)leben und nicht passiv zu bleiben. Und as wiederum erreicht man über Achtsamkeit, Meditation und am Ende Stille. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Man muss dafür jeden Tag üben, hat Rückschläge zu verkraften und Hindernisse (Kleshas) zu überwinden, eben wie eine echte Heldenreise!

Freunde sind wichtiger als Reichtum

Deshalb sollte man gezielt Situationen schaffen, in denen man sich mit anderen verbinden kann. Yoga schafft Gemeinschaft, das ist ein immaterielles Gut und führt zu mehr Verständnis untereinander. Das kann sehr glücklich machen, da man von sich Zeit und Aufmerksamkeit teilt, man kümmert sich um andere. Freunde machen glücklich, das senkt sogar den Stresslevel und verhilft zu einem gesünderen Lebensstil. Ebenso wichtig sind Umarmungen und Streicheleinheiten, die mindestens dreißig Sekunden dauern. Sie lassen den Körper Oxytocin und körpereigene Endorphine ausschütten. Und das macht sehr glücklich!

Annette Bauer

Hinterlass bitte hier deinen Kommentar