Meditieren verspricht inneren Frieden: Mit dem „So-Ham-Mantra“ fällt es wunderbar leicht. Was ist „So-Ham“ und warum ist es so besonders?
Ich bins!
Das „So-Ham-Mantra“ bedeutet „Ich bin das“ oder „Ich bin es“. Als wüssten wir das nicht! Nein, gemeint ist: Ich bin all das, das Göttliche, das Niedere, alles eben. Die Welt ist das „So“ und „Ham“ das Bewusstsein. Eine Meditation mit diesem Mantra bringt dich in Einheit und inneren Frieden. Sie ist der Zugang zu einer höheren Wahrheit. Dabei bist du alles, und noch viel mehr: Mehr als dein Körper, deine Gedanken und Gefühle – Ich bin unsterblich (jo!) und unendlich (das fühlt sich etwas gruselig an).
Wenn ich darüber meditiere, wird mir zwar schwummerich vor so viel Größe, diese Weite und Entspannung und zeigt mir jedoch Möglichkeiten auf. Allein das führt zu Selbstermächtigung und -wirksamkeit, Abstand und Gelassenheit für herausfordernde Situationen. Eine weitere Übersetzung lautet: „Ich bin, die ich bin.“ Wie ich finde, wird diese Übersetzung der Schönheit dieser Idee nicht ganz gerecht.
Ajapa Japa Mantra
„So-Ham“ ist ein besonderes Mantra. Es nennt sich „Ajapa Japa Mantra“, ein „durch den Atem selbst rezitierendes Mantra“. Was ist das denn nun schon wieder? Der innere Atem hört sich in der Meditation so an, wenn man ihm lauscht: Setz dich bequem aber mit geradem Rücken hin – im Schneidersitz (Sukhasana) oder auf einem Stuhl. Leg dir Kissen unter die Knie, wenn du Sukhasana ausprobieren möchtest, damit du das Gewicht der Beine nicht halten musst. Diese Stellung verhindert, das das ganze Blut bei längerem Sitzen nach unten absackt. Die Hände liegen auf deinen Beinen, Handflächen nach oben. Nimm diese Haltung für etwa zehn Minuten ein und komme in ihr zur Ruhe. Das wird ohne Mantra oder Atemtechnik nicht auf Anhieb funktionieren. Dieses Mantra bringt dich nach innen! Du kannst das Mantra auch umdrehen, dann nennt es sich Hamsa-Meditation. „Hamsa“ ist der Schwan und bedeutet reines Bewusstsein.
Inneren Frieden finden: So-Ham-Mantra
Bei der „So-Ham-Meditation“ geht es um den ruhigen Fluss des Atems. Du wirst merken, dass sich das „Sa“ oder „So“ wie Loslassen anfühlt wie beim Ausatmen. Und das „Ham“ ähnelt dem Einatem. Manche Leute empfinden es genau anders herum. Dann mach das doch einfach so! Du kannst auch mit einem getönten „So-Ham“ beginnen, gehst dann dazu über, innerlich dem Atem zu lauschen. Und das über zehn Minuten, ununterbrochen. Dabei verbindest du dich mit deinem Innersten – mit deinem wahren Selbst. Abgesehen davon, dass es mit der Zeit immer leichter fällt, verinnerlichst du diese Technik und kannst sie überall auch zwischendurch anwenden. Irgendwann ist es so: „Ich bin das.“
Bei Unruhe bringt dir diese Idee allein schon inneren Frieden, mit der Zeit vertieft sich das Gefühl zu einer friedvollen und entspannten Grundhaltung dem Leben gegenüber. Ob du morgens oder lieber abends meditierst, entscheidest du selbst. Regelmäßig sollte es jedoch und zur gleichen Tageszeit sein. Dann fällt es Körper und Geist leichter, wieder in diesen Zustand zu gelangen. Der Geist ist früh morgens und spät abends besonders unaufgeregt.
Ich bin mein Atem, der Atem ist ich
Meditiere dort, wo du dich gut fühlst und nicht gestört wirst. Beim Autofahren solltest du besser nicht die Augen schließen! Anders kannst du dich jedoch schlecht auf diesen feinen, inneren Atem konzentrieren. Wichtig ist das Geschehenlassen des Atems. Man soll ihn nicht schieben oder ziehen. Da hilft es, alles locker zu lassen: Die Lider liegen locker aufeinander, genau wie die Lippen, die Finger, die Zunge im Mund.
Durch diese Art der Atemtechnik (Pranayama) reichert sich die Energie (Prana) im Körper an und zirkuliert besser. Der Atem wird durchaus fein und flach, aber das ist gewollt. Pausen zwischen Ein- und Ausatmung bekommen Raum (Kumbhaka) und darin kann die Verbindung zwischen „Das“ und „Ich“ überhaupt erst entstehen! Du kannst also deinen inneren Frieden im „So-Ham-Mantra“ dadurch finden, dass die Kundalini-Kraft erweckt wird, und du in Kontakt mit der Allseele, Atman, trittst.
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