Die Königin meines Lebens

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Welchen Stellenwert nehmen die Pausen bei dir ein? Und was kann Yoga für dich tun? Für mich bieten die Erkenntnisse der „yogischen Lebensart“ erst die Möglichkeit zur Königin meines Lebens zu werden.

Yogische Phasen des Lebens

Ich habe dir das Konzept der Chakras unterbreitet und du hast deine Energien in verschiedenen Lebensbereichen kennengelernt. Nun ist doch die Frage, ob das in jedem Lebensabschnitt gleich bleibt. Natürlich ändert sich das Kräfteverhältnis einfach dadurch, worauf du deinen Fokus lenkst. Dieser ist natürlich in der Jugend ein anderer als im Alter. Von der Geburt bis zum Tod unterteilt der Yoga fünf Lebensphasen oder -abschnitte. Sie werden vom körperlichen Alter bestimmt. Um das in jedem Lebensabschnitt voll genießen zu können, muss ich zur Königin meines Lebens werden. Chakra sei Dank!

In der Kindheit und der Teenagerzeit erforschen wir die Welt. Wir sind wahrlich kreativ und erfinden eine ganz eigene Welt: “Ich mach` wir meine Welt so wiedewiedewie sie mir gefällt…“ In dieser Lebensphase geht es ums Lernen, aber nicht nur Schreiben, Lesen und Rechnen, sondern auch unser soziales System, sein Grenzen und Möglichkeiten, Moral und Ethik. Aus dieser Phase kommen die meisten Glaubenssätze und Werte.

Im Lebensabschnitt des jungen Erwachsenen und Familienmenschen übernehmen wir Verantwortung und Pflichten. Wir gründen meist eine Familie: So heißt diese Lebensphasen auch die “Phase der Haushälter”im Yoga. Man hat seinen Platz im Leben und seine Aufgabe gefunden. Dazu gehört auch der Beruf, man übernimmt Verantwortung und Verpflichtungen in der Gesellschaft.

Die letzte Lebensphase ist noch mal unterteilt in Wechseljahre und Ruhestand. In diesem Lebensabschnitt lässt man los, was man nicht mehr braucht und lernt zu akzeptieren, dass die Kraft schwindet. Man blickt zurück auf das Erreichte und kehrt sich nach innen: Rückzug und Verinnerlichung. Mit Gelassenheit kann man als Ratgeber der Jugend zur Seite stehen.

In der letzten Phase geht es um Entsagung der Welt und Weisheit. Man löst sich von allen Anhaftungen und weltlichen Dingen, kehrt immer tiefer in sich zurück. Der so zurückgezogen Lebende, der Sannyasa, bereitet sich darauf vor, seinen Körper zu verlassen. Die Seele kann dann in die Allseele (Brahman) eingehen. Um diesen Übergang zu gestalten, übst du dich in Meditation im Yoga. Das Beste an diesem Lebensabschnitt ist das Erkennen des wahren Selbst.

Pausen & Kraft sammeln

Um nicht total auszubrennen, sollten wir nicht nur die Energie anschauen, sondern auch Entspannung. Daran denken die meisten, wenn man vom Yoga spricht: Dehnen und Entspannen. Dazu gehört aber auch die Energie und die Energielenkung. Wozu? Um ein ausgeglichenes Leben zu führen und letztlich Energie zu sparen.

Menschen im Burnout haben viele körperliche und vor allem nervliche Probleme, die sie daran hindern, sich auf den Weg nach innen zu machen.

Oder stand dir schon mal mit Rückenschmerzen, Migräne und Schlafstörungen der Sinn auf eine intensive Meditationspraxis? Ich will nicht sagen, das sei unmöglich, aber es ist schwierig. Denn sich auf sich selbst einzulassen, erfordert im letzten Schritt deine volle Konzentration und die Kunst diese dann ebenfalls loszulassen.

Yoga & Archetypen

Im letzten Jahr habe ich zu den Archetypen ein verstärktes Interesse wahrgenommen und mich eingehend damit beschäftigt. Ich finde, sie passen hervorragend zu den yogischen Lebensphasen: Sie unterteilen sie noch mal weiter. Damit lässt es sich leichter vorstellen, wo du gerade stehst, über welche Energie du verfügst und was du gerade brauchst.

Carl Gustav Jung hat die Archetypen nach Platon ausgebuddelt und sie in seine Arbeit der Tiefenpsychologie eingeführt. Er beobachtete in Träumen und Fantasien von Menschen Phänomene, die er „typische Mythologeme“ nannte. Diese archetypischen Motive sind unabhängig von Gesellschaftsform, Kultur und Tradition zu finden. Jung war von der Existenz allgemeiner Grundformen innerer Bilder überzeugt und nannte es das kollektive Unbewusste.

Archetypen sind in jeder Kultur und Sprache zu finden, es sind universelle Bilder, die uns in den Kopf kommen. Jeder kann sie zu jeder Zeit erfahren, selbst Kinder erkennen die Symbole für einen König, einen Krieger, die Mutter oder eine Heilerin. Mythen und Märchen basieren darauf. Interessant ist, dass alle Religionen darauf basieren, diese Bilder aus dem Unterbewusstsein hochzuholen. Über diese Bilder werden Energien freigesetzt, die wir für uns nutzen können.

Es gibt da Archetypen wie die Unschuldige oder Jungfrau, die Amazone und Mutter, die Kriegerin und Heilerin, die Königin und weise Alte. Ich befinde mich gerade zwischen Heilerin und Königin. Ich muss nicht mehr kämpfen, war mal ganz unschuldig, bin aber auch noch nicht weise. Wo bist du da auf deiner Lebensreise gerade?

Alles dreht sich um Energie

Um den Energien auf den Grund zu gehen, sind also nicht nur die Chakras interessant, sondern auch, was wir so an Erfahrungen mitbringen und was uns unbewusst beeinflusst: Glaubenssätze, Werte und eben das Unbewusste. Und Archetypen sind dann übergeordnete Bilder, die sich zu Lebensthemen sortieren lassen. Ähnlich der Chakrenlehre geht es darum, gewisse Anteile in sich selbst zu entwickeln und wie im Yoga zu sich selbst zu kommen.

Der Held muss sich behaupten lernen wie im dritten Chakra. Nutzt er seine Macht nicht auf üble Art aus, wird er zum guten König/Herrscher. Die Mutter wird ihr Herz öffnen, nicht nur für ihr eigenes Kind, sondern für alle Kinder dieser Erde (Herzchakra). Und die Heilerin, Alchimistin wird ihr Wissen mit der Intuition im dritten Auge verbinden. Diese Themen gehen über das Individuelle hinaus und so entwickeln sich auch ganze Gesellschaften.

Du kannst deine Archetypen für dich entdecken, indem du für dich herausfindest, wo du seit deiner Kindheit in Resonanz gehst und was sich schon gewandelt hat. Dazu kannst du dir Märchen vornehmen, die du früher toll fandest:

  • Welche Märchenfigur oder welcher Comicheld spricht dich noch heute besonders an?
  • Wer sind deine Vorbilder?
  • Wo befindest du dich auf deiner Reise?

Dadurch kannst du Verbindung mit den Archetypen aufnehmen. Es geht um die Energie deiner Intuition, deine Kraft, mit dem dritten Auge dich selbst zu betrachten.

Die Macht der Phase sei mit dir!

Und wieder zurück zu den Lebensphasen: Eine Jungfrau kann auch heilerische Fähigkeiten haben, allerdings fehlen die durch Lebenskenntnisse gereiften Überlegungen einer Heilerin. Eine Amazone ist wild – eine Kriegerin geht taktischer vor und kämpft auch nicht mehr jede Schlacht. Eine Königin ist keine Prinzessin mehr, dafür hat sie aber auch eine Würde, die sie nicht mehr betonen muss…

Ohne das Zurückschauen und Loslassen, was zu der einzelnen Lebensphase passt, werden wir nicht merken, wie wir unsere Energien vergeuden: Die Mutter muss auch irgendwann ihre Kinder loslassen. Sie kann als Ratgeberin bereitstehen, aber als Königin wird sie ihre Energien für sich beanspruchen und sich endlich den Raum und Zeit für sich zurückholen, um ihre Kräfte zu sammeln:

  • Ernten, was frau gesät hat.
  • Sich selbst annehmen: Ich bin gut, so wie ich bin!
  • Aufräumen und Loslassen, was nicht mehr passt.
  • Gelassenheit entwickeln.
  • Innere Freiheit erlangen.
  • Klarheit für die eigenen Wünsche auf dem weiteren Weg: Ich weiß, was ich will.
  • Urvertrauen in sich finden: Ich bin frei von Zweifeln.
  • Selbstermächtigung: Ich bin die Königin meines Lebens!
  • Sich selbst schätzen und für sich sorgen: Ich gönne mir etwas.

Die Königin meines Lebens

Was bedeutet das gerade für mich? Ich mach mal Pause. Bei dem Thema Energie muss frau lernen, konsequent Zeit für sich freizuhalten. Muße und Müßiggang sind wichtig, um die kreative Kraft bei Laune zu halten, das Mitgefühl aus sich selbst immer wieder aktivieren zu können und immer wieder in die Intuition einzutauchen. Es ist also nichts für Faulenzer, ein Mittagsschläfchen zu halten, sondern ein wichtiger Beitrag, um deine Energie auszubalancieren.

Ich sag es mal mit Abraham Lincoln:

„Halte dir jeden Tag 30 Minuten für deine Sorgen frei

und in dieser Zeit mache ein Nickerchen.“

In diesem Sinne… bin ich auf dem Sofa zu finden!

Hier geht es zu einem Archetypen-Test, den ich sehr gut finde, allerdings ist er auf Englisch.

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Annette Bauer

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