Warum ein Retreat so wertvoll ist

Ein Retreat gibt dir wertvolle Zeit und räumlichen Abstand, den es manchmal braucht, um Luft zu holen und aufzutanken. Diesmal im Frühling.
Lesedauer: 5 Minuten

Inhalte

Warum deine Seele mehr Raum braucht

Du sitzt nach getaner Arbeit auf der Couch, du hast Rücken, Nacken oder beides. Der Tag war wieder so richtig vollgepackt und du hattest kaum Zeit für eine Pause. Am nächsten Tag wartet schon die nächste To-do-Liste auf dich: Es hört nie auf!

Dann denkst du vielleicht an den letzten Yogakurs und freust dich auf den nächsten – diese eine Stunde in der Woche, in der du wirklich bei dir sein darfst. Das ist deine Auszeit, deine Pause, deine Insel im Wahnsinn.

Aber reicht das? Reicht eine Stunde pro Woche aus, um wirklich bei dir zu sein? Oder sogar, dich mal über einige Zeit bei dir angekommen zu fühlen? Gerade, wenn die Tage besonders voll getopft sind und du viele Entscheidungen treffen muss, reicht sie meist leider nicht aus.

Mehr Zeit als im wöchentlichen Kurs

Lass uns ehrlich sein: Dein wöchentlicher Kurs ist wunderbar. Du kommst dort an, rollst deine Matte aus und für 60 oder 90 Minuten darfst du den Alltag draußen lassen. Du bewegst deinen Körper, du atmest bewusst, du spürst, wie sich etwas in dir löst. Diese Stunden sind wie kleine Inseln in deinem vollen Leben. Sie geben dir Kraft, sie erinnern dich daran, dass du mehr bist als deine To-do-Liste.

Aber dann ist die Stunde vorbei. Du rollst die Matte zusammen, machst dich auf den Heimweg und da holt dich das Leben wieder ein: Die Einkaufsliste fällt dir ein, die E-Mail, die du noch beantworten musst, das klärende Gespräch mit XYZ, das noch ansteht. Die Entspannung, die du gerade noch gespürt hast, beginnt sich aufzulösen wie Nebel in der Morgensonne (wie poetisch!). Wie lange hält die Entspannung normalerweise bei dir vor?

Retreat: ein ganzes Wochenende Abstand

Was geschieht, wenn du nicht nur eine Stunde hast, sondern ein ganzes Wochenende? Wenn du von Freitagabend bis Sonntagnachmittag in eine andere Welt eintauchst, in der es nur um dich geht? Es ist nicht nur die kleine Pause zwischen zwei Terminen, sondern ein echter Ausstieg aus dem Hamsterrad, drei Tage, in denen du dich wirklich sammeln kannst.

Du bekommst Abstand zum Alltag, kannst alles mal betrachten – ohne gleich handeln zu müssen. Nicht-Handeln im Handeln ist eines der großen Ziele des Yoga. Vielleicht gelingt es, wenn du nicht die Wäsche machen, aufräumen, dich um jemanden anderen kümmern muss.

Dann kann etwas Magisches passieren

Dein Nervensystem beginnt, sich zu beruhigen. Nicht nur für eine Stunde, sondern nachhaltig. Dein Körper versteht, dass genau jetzt und hier der Raum zum Loslassen ist. Deine Gedanken, die sonst keine Ruhe geben, fangen an, sich zu ordnen. Du musst nirgendwo mehr hin, nichts mehr erledigen. Dieser Raum, diese Zeit – sie gehört dir allein. Und genau das macht den Unterschied zwischen einer entspannenden Stunde und einer tiefgreifenden Erfahrung aus.

Der Duft von frisch gebrühtem Tee zieht durch die Räume. Eine sanfte Stimme lädt dich zur Morgenpraxis ein, und du gehst auf deine Matte – nicht gehetzt, nicht zwischen zwei Terminen eingequetscht, sondern in aller Ruhe: Du hast Zeit! Du bewegst dich langsam durch die Übungen, spürst jeden Muskel, jede Faser deines Körpers. Dein Atem trägt dich, und zum ersten Mal seit Wochen fühlst du, wie du wirklich bei dir ankommst.

2026 steht unter dem Motto Yoga & Ayurveda

Vielleicht hast du schon von Ayurveda gehört. Irgendwie gibt es drei Typen, aber wer bin ich? Und wenn ich das weiß, wie hilft mir das?

Ayurveda geht davon aus, dass jeder Mensch einzigartig ist und schaut nicht nur auf die Symptome oder ordnet dich in Typen ein. Das greift zu kurz. Dieses präventive und kurative System schaut auf dich als Ganzes – deinen Körper, deine Gefühle, deine Gedanken, deinen Lebensstil und dein ganzes Sein. Die Lehre geht davon aus, dass in dir drei verschiedene Kräfte wirken, drei Grundenergien, die unser Leben prägen: die Bewegung, das Feuer und die Stabilität.

Wenn diese drei Kräfte in Balance sind, fühlst du dich gut. Du hast Energie, du kannst klar denken, du ruhst in dir. Aber das Leben bringt uns oft aus diesem Gleichgewicht, das sind die Gunas. Stress, Veränderungen, Verluste – all das kann dazu führen, dass eine dieser Energien überhandnimmt oder schwächer wird. Und genau dann beginnen die Beschwerden: Du schläfst schlecht, fühlst dich gereizt oder kommst morgens nicht aus dem Bett. Zu viel oder zu wenig bringt uns aus dem Gleichgewicht. Ayurveda zielt wie Yoga auf den Ausgleich, aber eben im Alltag – nicht nur auf der Matte.

Die schöne Nachricht: Du kannst dieses Gleichgewicht wiederherstellen. Durch die Art, wie du dich bewegst, wie du atmest, wie du mit dir umgehst. Jede dieser drei Grundenergien braucht etwas anderes, um wieder ins Lot zu kommen. Und genau das können wir gemeinsam im Retreat oder meinen Workshops zu den Jahreszeiten erkunden. Unterstützen werden dich dabei Übungen, die zu dir passen, die dich da abholen, wo du gerade stehst. Und natürlich mit der Kochkunst unserer ayurvedischen Köchin Martina Wastl.

Bewegung des Windes: Vata braucht Erdung

Deine Gedanken rasen, vor allem abends, wenn du eigentlich schlafen möchtest. Du liegst im Bett und denkst über alles Mögliche nach – über das Gespräch mit deiner Kollegin, über die Entscheidung, die du treffen musst, über die Zukunft, die dir plötzlich so unsicher erscheint. Dein Schlaf ist leicht und unruhig, manchmal wachst du nachts auf und kommst nicht mehr zur Ruhe. Tagsüber fühlst du dich oft nervös, kannst dich schwer konzentrieren, vergisst Dinge. Deine Verdauung spielt verrückt, mal zu schnell, mal zu langsam. Das ist die Energie der Bewegung, die aus dem Gleichgewicht geraten ist. Sie braucht Erdung, Wärme und Regelmäßigkeit, um wieder zur Ruhe zu kommen.

Feuerkraft: Pitta muss gekühlt werden

Oder vielleicht erlebst du dich anders: Du bist oft gereizt, spürst eine innere Hitze, die in dir brodelt. Kleine Dinge bringen dich auf die Palme, du ärgerst dich schnell und kannst schwer loslassen. Du hast das Gefühl, ständig perfekt funktionieren zu müssen, setzt dir selbst und anderen hohe Maßstäbe. Nachts schwitzt du manchmal, deine Haut reagiert empfindlich, vielleicht zeigen sich Rötungen oder Entzündungen. Du bist erschöpft, aber kannst nicht abschalten, weil in dir noch so viel brennt. Das ist die Feuerenergie, die zu stark lodert. Sie braucht Kühlung, Sanftmut und die Erlaubnis, nicht immer alles kontrollieren zu müssen.

Stabilität der Erde: Kapha kommt in die Puschen

Oder aber du fühlst dich schwer und träge. Morgens kommst du kaum aus dem Bett, dein Körper fühlt sich an wie Blei. Du hast keine Lust, dich zu bewegen, obwohl du weißt, dass es dir guttun würde. Deine Gedanken sind vernebelt, du fühlst dich irgendwie stumpf und antriebslos. Vielleicht hast du auch zugenommen, ohne dass du mehr isst als sonst, und fühlst dich aufgedunsen. Die Dinge, die dich früher begeistert haben, lassen dich jetzt kalt. Das ist die Energie der Stabilität, die zu dominant geworden ist. Sie braucht Aktivierung, Leichtigkeit und den Mut, wieder in Bewegung zu kommen.

Laut Dr. Vasant Lad, einem der bekanntesten Experten auf diesem Gebiet und Autor von „Selbstheilung mit Ayurveda„, können wir durch bewusste Körperarbeit diese Energien wieder ausbalancieren. Seine Arbeit zeigt, wie eng verbunden Körper und Geist sind und wie wir durch achtsame Praxis wieder zu uns selbst finden können.

Frühling – die Zeit des Neuanfangs

Es ist kein Zufall, dass dieses Wochenende im Frühling stattfindet. Der Frühling ist die Jahreszeit, in der alles neu beginnt. Die Natur erwacht aus dem Winterschlaf, die Knospen brechen auf, das Licht kehrt zurück. Überall kannst du spüren, wie das Leben sich wieder ausdehnt, wie neue Kraft durch alles fließt. Und genau diese Energie darfst du auch für dich nutzen.

Vielleicht befindest du dich gerade selbst in einem Übergang. Deine Kinder sind aus dem Haus, dein Job hat sich verändert, eine Beziehung ist zu Ende gegangen. Oder du spürst einfach, dass etwas in dir nach Veränderung ruft, ohne dass du genau benennen kannst, was es ist. Der Frühling ist die perfekte Zeit, um etwas zu verändern oder etwas Neues zu beginnen.

Ein Retreat, eine Einladung für dich

Ein solches Wochenende ist mehr als nur eine Pause vom Alltag. Es ist ein Reset-Knopf für dein ganzes System. Du gibst dir die Erlaubnis, wirklich bei dir anzukommen, tief einzutauchen in das, was dich trägt. Du lernst, was dein Körper braucht, was deine Seele nährt, wie du wieder ins Gleichgewicht finden kannst. Du nimmst dir die Zeit, um zu spüren, was in dir vorgeht, um Klarheit zu finden, um wieder zu dir nach Hause zu kommen.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, buche gern für einen Austausch einen kostenlosen Zoomcall. Jetzt buchen!

Hier geht es zur Retreat-Webseite.

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Über mich

Hallo, ich bin Annette

Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

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