Bhastrika, die Blasebalg-Atmung

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Die Blasebalg-Atmung Bhastrika ist ein schnelle Aufeinanderfolge forcierter Atmungen. Aber Vorsicht: Wird die Kundalini Energie geweckt, kann es auch anstrengend werden!

Das Feuer anfachen

Diese Atemübung ist nicht für Anfänger geeignet, denn sie mobilisiert ungewohnte Energien. Man facht wie mit einem Blasebalg das innere Feuer an. Wenn man Bhastrika ausführen möchte, sollte man seinen Körper und Geist vorbereiten: Man sollte über eine längere Zeit Yoga geübt haben, den Körper rein und den Geist ausgerichtet halten können. Die Energiekanäle sollen frei sein, damit man dann mit die Energie lenken kann. Vorher tut man sich mit Bhastrika keinen Gefallen: Kann die Energie nicht gehalten und gelenkt werden, können Körper und sogar der Geist darauf mit Erkrankungen reagieren. Das möchte man vermeiden. Bhastrika wird bereits in der Hatha Yoga Pradipika erwähnt.

Den Körper vorbereiten

Neben der täglichen Praxis von Asanas, Atemübungen wie Kapalabhati und Nadi Shodana (Wechselatmung), soll man sich zur Vorbereitung in Meditation üben. Eine reine Ernährung (sattvisch), frei von Drogen und anregenden Substanzen, und die Ausrichtung (Bhavana) auf Maitri, Karuna, Mudita und Upeksha sind sinnvoll. Sie merken, man muss dafür Yoga schon mindestens ein paar Jahre üben, um sich den tieferen Ebenen der Energielenkung widmen zu können: Bhastrika gehört zu den Maha Kumbhakas und bewirkt das Durchstoßen der drei Granthis.
Diese Atemübung ist für gesunde Menschen geeignet und soll nicht bei Entzündungen, Schilddrüsen-Überfunktion, Bluthochdruck, Lungen- oder Herzproblemen geübt werden. Es erhöht Pitta, senkt Kapha und Vata-Typen sollten es nur kurz üben.

Bhastrika, die Blasebalg-Atmung

Bhastrika ist eine sehr energieanreichernde Atemübung. Mit dieser Pranayama-Technik unterstützt man die Erweckung der Kundalini durch kraftvolles Ein- und Ausatmen. Und so führt man sie aus: Man atmet durch die Nase schnell und forciert ein und wieder aus. Zu Beginn übt man fünf- bis zehnmal, danach atmet man noch einmal so tief wie möglich ein, hält den Atem so lange wie es angenehm möglich ist und atmet wieder aus. Nachspüren und drei Runden lang üben. Dabei soll man im gleichen Tempo und der gleichen Stärke schnell (oder langsam) ein- und wieder ausatmen. Die Bauchdecke hebt und senkt sich kraftvoll (wie ein Blasebalg eben), wodurch man die Lungen gewollt weitet und verengt. Das Ergebnis führt zur Harmonisierung der drei Doshas, steigert Agni und soll letztlich zu  zur Einheitserfahrung des höheren Selbst führen.

Annette Bauer

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