Sattvisch im Alltag

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Sattva kommt aus dem Sanskrit und bedeutet das Seiende, Wahre, aber auch Reinheit, Klarheit und Harmonie. Es gehört philosophisch zu den drei Eigenschaften (Gunas) wie Tamas und Rajas.

Sattva ist Ausgeglichenheit

Die drei Gunas kommen als Idee ursprünglich aus der Samkhya-Philosophie. Sie fanden Eingang in andere philosophische Strömungen wie Vedanta, Yoga und Ayurveda. Sattva ist dabei die harmonische Mitte, Ausgeglichenheit, und ist das anzustrebende Ziel: Ein wahrer Weiser ist stets wach, ausgeglichen und in seiner Mitte verwurzelt. Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen (Rajas = Anregung, Energie), schläft dabei aber auch nicht ein (Tamas = Trägheit). Symbolisch hat Sattva die Farbe Gelb, seine Helle und Leichtigkeit vertreibt Dunkelheit und Unwissenheit. So steht Sattva also ebenfalls für Erkenntnis und führt zur Erlösung beispielsweise über sattvische Handlungen, Yoga-Übungen und Ernährung. Die Trigunas können aber noch mehr.

Sattvisch im Alltag

Für geistige Stärke und Klarheit wird im Yoga deshalb eine sattvische Yogapraxis und sattvische Ernährungsweise empfohlen. Man reinigt den Körper und führt ihm nur gute Nährstoffe zu. Dazu gehört es auch, in Ruhe und mit Achtsamkeit zu essen: Immer nur so viel wie man benötigt, um satt zu werden und zu den richtigen Zeiten. Durch die yogischen Übungen hält man den Körper rein und das Verdauungsfeuer am brennen. Man sollte Abstand nehmen von Drogen und Stimulanzien wie Kaffee, Alkohol, Nikotin und schwarzen Tee. Regelmäßiger Schlaf und eine förderliche Gesellschaft sind zu beachten. Dann klappt es auch prima mit der Verdauung, man ist gelassen und heiter.

Karma und Sattva: Das Gute zielt durch die Mitte

Alle Handlungen haben eine Wirkung (Karma), so wirkt meine Ernährung kurz-, mittel- und langfristig auf mich ein. Wenn ich mal eine Tüte Chips esse, wird es mir mein Körper und die Verdauung verzeihen. Täglich wäre das jedoch nicht der Fall, egal wie gut mein Verdauungsfeuer ist. Maßhalten ist Trumpf. Auch die innere Haltung zum Essen darf nicht vergessen werden: Schokolade ist maßvoll gesund, wenn ich ein schlechtes Gewissen habe aber eher schädigend. So ist es wichtig, so oft wie möglich liebevoll und frisch zubereitet Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Man achte auf Nahrungsmittel, die sattvisch sind: Gemüse, Früchte und Nüsse. Getreidesorten wie Dinkel, Weizen, Reis und Gerste. Und Hülsenfrüchte wie Mungbohnen und Milchprodukte helfen, den Organismus zu harmonisieren.

Annette Bauer

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