Heute nehme ich mir so neudeutsche Begriffe vor wie agil, Scrum und Lean, um zu zeigen, dass wir genau das ja im Yoga immer schon machen – egal wie man es nennt.
Agil is the new beweglich
Und ist das nicht genau Yoga? Das Wort Agilität bedeutet Gewandtheit, Wendigkeit und eben Beweglichkeit. Benutzt wird es in Bezug auf Organisationen bei Strukturen und Prozessen. Es geht darum, nicht nur flexibel auf Unvorhergesehenes und Herausforderungen zu reagieren, sondern sie zu erwarten und eine Herangehensweise parat zu haben. Dadurch bist du in der Lage, mögliche Szenarien schon im Vorhinein durchzuspielen.
Ich persönliche beziehe das auf alle Menschen: Haben sie ein offenes oder geschlossenes Mindset? Also sehen sie die Möglichkeiten in einer Situation oder nur das Negative? Um reagieren zu können, braucht es eine offene Geisteshaltung – und genau das üben wir auf der Matte. Wenn du das nun auch noch in deinen Alltag bringen kannst, siehe da, dann bist du flexibel und agil.
Wie geht das nun, das agile Arbeiten?
Teams sollen sich selbst organisieren, Ziele definieren und auch die Entscheidungen werden von der Führung in die Teams verlagert. Der Fokus liegt weniger auf den herkömmlichen Strukturen als auf dem Kunden: Wie kann der Kunde schnell, sicher, einfach etwas erhalten oder nutzen? Dazu gibt es Etappen im Verlauf der Entwicklung oder Umsetzung eines Produkts, sogenannte Sprints. Diese Sprints sind zwischen einer Woche und einem Monat angelegt, um die Entwicklung des Geschehens zu überprüfen und rechtzeitig – agil – eingreifen zu können. Der Kunde ist im besten Fall daran beteiligt, um sein Feedback für den Prozess zur Verfügung zu stellen. So gelangt man schrittweise zu einem immer perfekteren Produkt.
Für dich persönlich kannst du dir das so vorstellen, dass du nicht alle Entscheidungen allein triffst, sondern dein Team oder deine Familie entscheiden lässt, WIE sie deine Vorgaben umsetzen. Wenn das Ergebnis nicht optimal ist, lass sie weiter Lösungen finden und ausprobieren. Sie werden freudvoller mitmachen und schneller eine funktionierende Lösung finden. Miteinander ist Trumpf!
Um den Prozess darzustellen und alle Aufgaben festzuhalten, die umgesetzt werden müssen, nutzt man Methoden wie Kanban und Scrum.
Kanban
Ist eine To-do-Liste mit drei Spalten: offene Aufgaben, in Bearbeitung und erledigt. Ich nutze das auch für meine Aufgaben zu Hause oder online. Das kann ein Blatt Papier, eine Tafel für alle Teammitglieder oder auch online hinterlegt sein. Wenn ich mir eine Aufgabe vornehme, schiebe ich sie auf „in Bearbeitung“ und, wenn sie fertig ist, auf „erledigt“. Das ist im Team für einen Überblick sinnvoll und keine Aufgabe wird vergessen. Vielleicht nutzt du privat noch eine einfache To-do-Liste. Dann probiere doch mal diese Dreiteilung aus: Es ist befriedigender, eine Aufgabe auf erledigt zu schieben und am Ende eine ganze Liste davon anzuschauen als einfach nur einen Haken dranzumachen.
Scrum
Kommt eigentlich aus der agilen Softwareentwicklung und wird inzwischen auch in vielen anderen Bereichen eingesetzt. Es heißt so viel wie „Gedränge“ und kommt eigentlich aus dem Rugby. Es meint hier, dass im Gedränge Teams besonders erfolgreich sind. Der Projektmanager sollte mehr moderieren als managen, denn „Scrum akzeptiert, dass der Entwicklungsprozess nicht vorherzusehen ist“. (Zitat Ken Schwaber, Wikipedia) Und weiter: „Die Teams sollen kleine, selbst-organisierte Einheiten sein und bekommen von außen nur eine Richtung vorgegeben, bestimmen aber selbst die Taktik, wie sie ihr gemeinsames Ziel erreichen.“
Du erinnerst dich: Miteinander ist Trumpf!
Also, der Projektmanager ist wichtig, um zwischen den Abteilungen zu übersetzen. Er soll sich aber zurückhalten (Lean Management) und den Prozess mehr begleiten als managen. Das ist also das nächste lustige Wort: Lean.
Lean
Lean bedeutet schlank und kommt aus der systematisierten Organisation der Automobilproduktion: Arbeitsabläufe sollen vereinfacht und eine Produktionsstrecke eingerichtet werden. Übersetzt in andere Berufszweige möchte man mit diesem Begriff Überflüssiges und Verschwendung auf ein Minimum reduzieren. Damit soll auch erreicht werden, dass komplexe Prozesse vereinfacht werden, um auf Schwankungen des Marktes leichter und schneller reagieren zu können. Womit wir wieder bei agil landen.
Das wird kontrovers diskutiert: „Andere halten dem entgegen, dass Industrie 4.0 als Automatisierungskonzept das Gegenteil einer Verschlankung der Produktion mit sich bringt, weil dem nicht der ökonomische Imperativ zugrunde liegt, nach dem Aufwand und Nutzen in einem wirtschaftlichen Verhältnis zueinander stehen sollen, sondern der technologische Imperativ, nach dem Technik, die zur Verfügung steht, auch eingesetzt werden soll (koste es, was es wolle).“ (Aus: Wikipedia)
Resilienz durch Yoga
Wenn wir agil in den Alltag übersetzen wollen, können wir das zur Entwicklung unserer Persönlichkeit genauso nutzen wie für die Produktentwicklung. Deshalb finde ich die Parallele zu Yoga sehr passend. Denn ich hole eine Idee auf die Matte, drehe und wende sie, finde eine innere und äußere Haltung dazu und nehmen das Gelernte (hoffentlich) mit in den Alltag. Das macht mich resilient. Darüber hinaus gehören neben Bewegung und Atmung noch Ernährung, Schlaf und Pausen dazu, Resilienz aufzubauen. Übergeordnet bedarf es Verständnis der Situation, einen Sinnzusammenhang und das Gefühl, egal was auf mich zukommt, ich kann ihm machbar begegnen (Selbstwirksamkeit).
Exkurs: Ernährung für deine Resilienz: Was nährt dich?
Wenn es um Resilienz geht, schauen wir im Ayurveda auf die Ernährung. Nicht nur, was auf deinem Teller landet, gehört dazu. Um dich gut zu nähren, solltest du vor allem Nahrungsmittel wählen, die wenig verarbeitet sind. Frisch zubereitet, denn je unbearbeiteter ein Lebensmittel ist, umso besser kann es dein Körper verwerten und lagert Überschüssiges und Gifte nicht ein. Natürlich kann man dann auch leichter mal sündigen, weil der Körper vorher „Lean“ gewirtschaftet hat:
- Ersetze den Schokoriegel mal durch eine Banane.
- Iss einmal pro Woche nur Reis und Gemüse.
- Trinke ein großes Glas Wasser am Morgen.
- Wenn du denkst, du hättest Hunger, trink ein großes Glas Wasser und schau mal, ob da immer noch Hunger ist. Oft steckt bloß Flüssigkeitsmangel dahinter.
Alles das hilft schon, dich besser zu ernähren. Und dann überleg mal: Was führst du dir zu Gemüte?
- Welches Mindset bringst du mit? Bei der Arbeit, privat und in deinen Beziehungen: Wie offen bist du?
- Lies etwas Aufbauendes vor dem Zubettgehen.
- Schau weniger in Computer & Handy. Geh in die Natur.
- Mach Pausen, die diesen Namen auch verdienen. Nutze dazu die Kanban-Methode!
- Welche Entspannungstechnik magst du? Dann nimm dir täglich dafür Zeit.
- Umgib dich mit positiven Menschen – triff die anderen seltener oder gar nicht.
Hast du mal 5 Minuten? Wie agil und Lean bist du?
Veränderungen begrüßen statt am Wandel zu scheitern: Mit agilem Arbeiten machen sich Unternehmen konkurrenzfähig und du wirst privat resilienter. Als einzelner Mensch ist es wichtig, zum Beispiel mit Yoga oder anderen mentalen Techniken resilient zu werden. Heruntergebrochen auf deinen Alltag nehmen wir das zum Anlass für deine 5 Fragen diese Woche. Nimm dir Zeit und rase nicht durch die Fragen:
- Wie optimal nutzt du deine Ressourcen? Und wie füllst du sie wieder auf?
- Wobei strebst du nach Anpassungsfähigkeit?
- Wer macht in deinem Team was?
- Was sind Sprints in deinem Alltag?
- Wie schnell kannst du auf Unvorhergesehenes reagieren? Und wie fühlst du dich dabei?
Hab viel Spaß dabei und lass mich gern wissen, wie es dir damit geht: Buche gern für einen Austausch mit mir einen kostenlosen Zoomcall.
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